Die Einschätzung der aktuellen Konjunkturlage im IHK-Gremium Lichtenfels durch die Unternehmen fällt noch gut aus. Während 25 Prozent die gegenwärtige Geschäftslage positiv einschätzen, fällt sie für 19 Prozent der Unternehmen eher negativ aus. Diese Einschätzung erfolgt trotz negativer Auftragsentwicklung bei einer allerdings weiterhin guten Auslastung. Während die Exporte in die anderen EU-Länder und Asien stagnieren, ist die Nachfrage aus Russland und den ehemaligen GUS-Staaten weiter gestiegen.
Trotz der guten Konjunktur beurteilen die Unternehmen die gegenwärtige Ertragslage skeptisch, nicht zuletzt aufgrund deutlich gestiegener Kosten bei Energie, Rohstoffen und Personal. Nur acht Prozent der befragten Unternehmer schätzen die Ertragslage positiv ein, fast jedes zweite Unternehmen dagegen negativ.
Aufgrund dieser sehr negativen Ertragsentwicklung überrascht die zurückhaltende Erwartungshaltung nicht. Wilhelm Wasikowski, Vorsitzender des IHK-Gremiums Lichtenfels: „Die Euro-Dauerkrise und die schwächelnde Weltkonjunktur bremsen die Konjunkturlokomotive Deutschland und damit auch die Lichtenfelser Wirtschaft. Nur noch 18 Prozent der Unternehmen rechnen mit einer weiterhin positiven Entwicklung, 24 Prozent dagegen mit einem rückläufigen Trend. Wasikowski: „Eine Rezession sehe ich aber nicht.
Während die Befragten die weitere Entwicklung des Binnenmarktes zurückhaltend einschätzen – dort bleibt vor allem der Konsum robust – rechnen sie beim Export weiterhin mit positiven Impulsen. Während die Prognosen für die Exportentwicklung in Richtung Asien eher zurückhaltend ausfallen, rechnen die Unternehmen mit Zuwächsen auf dem russischen Markt.
Insgesamt erwarten die Unternehmen eine gleichbleibende Kapazitätsauslastung, auch wollen die Unternehmen verstärkt im Inland investieren- ein wichtiges Indiz dafür, dass die Befragten nicht mit einer längeren Schwächephase rechnen. Auch im Ausland soll verstärkt investiert werden. „Die Zeichen für eine rasche Erholung verdichten sich, so Wasikowski. „Klare Konjunktursignale fehlen aber, die Unternehmen sind verunsichert.
„Auch bei der weiteren Beschäftigtenentwicklung überwiegt der Optimismus, so IHK-Konjunkturexperte Peter Belina. „Insgesamt rechnen die Unternehmen im IHK-Gremium Lichtenfels mit einem Zuwachs von rund 500 Mitarbeitern. Wasikowski ergänzt: „Fachkräfte sind aktuell allerdings sehr schwer zu finden, über die Hälfte aller befragten Unternehmen kann derzeit offene Stellen nicht besetzen.