Seit Beginn des Berichtsjahres (Oktober 2011) haben sich bis September 2012 insgesamt 81.998 Bewerber bei den Arbeitsagenturen und Jobcentern in Bayern gemeldet. Das sind 1.759 Personen bzw. 2,1 Prozent weniger als noch im Vorjahr. Für den gleichen Zeitraum wurden 94.433 Ausbildungsstellen gemeldet, was einem Anstieg von 4.749 Lehrstellen bzw. 5,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht.
„Aus Sicht der Jugendlichen hat sich der bayerische Ausbildungsmarkt in diesem Jahr gut entwickelt.Rein rechnerisch standen jedem gemeldeten Bewerber mindestens 1,15 Ausbildungsstellen zur Verfügung. Obwohl sich das Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt in Bayern immer mehr zu Gunsten der Bewerber entwickelt, blieben in diesem Jahr mehr junge Menschen ohne Lehrvertrag als noch vor einem Jahr. Bis Ende September hatten noch 708 Bewerber keinen Ausbildungsplatz und somit 144 Personen mehr als im Vorjahr. Dies hat unterschiedliche Ursachen. Zum einen entsprechen die persönlichen Voraussetzungen, die der Jugendliche mitbringt, nicht immer mit den spezifischen Anforderungen der Unternehmen. Die Arbeitgeber sind daher angehalten, von ihrem Akquisemuster abzuweichen und allen Bewerbern, auch denen, die nicht so gute Schulnoten aufweisen, eine Chance zu geben. Zum anderen haben die Bewerber oft ganz konkrete Berufswünsche und weichen ungern von ihren Traumberuf ab. Trotz der Vielfalt der Ausbildungsberufe konzentriert sich das Interesse von etwa der Hälfte der Bewerber auf nur zehn Berufe. Aber nicht nur mangelnde fachliche Flexibilität kann einem Ausbildungsvertrag entgegenstehen. Auch regionale
Mobilität spielt eine entscheidende Rolle für eine erfolgreiche Lehrstellensuche. Junge Menschen sind zum Teil nicht bereit, für eine Ausbildung ihr gewohntes Umfeld zu verlassen und mindern dadurch ihre Chancen auf einen Lehrvertrag erheblich“, betonte Ralf Holtzwart, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Bayern.