Eine Bahntrasse im Bamberger Osten hat doch noch Chancen. Wie Michael Baufeld, Sprecher der Deutschen Bahn für Großprojekte, gegenüber TVO klarstellte, könne man vor dem 19. April keine Aussage treffen. Dann werde das Unternehmen eine Machbarkeitsstudie zu einer Ostumfahrung vorstellen.
Damit widerspricht der Bahnsprecher der Darstellung von Gundelsheims Bürgermeister Jonas Merzbacher. Dieser hatte bei einer Diskussionsveranstaltung auf eine E-Mail der Deutschen Bahn hingewiesen. Demnach spiele Gundelsheim in den Planungen keine Rolle mehr. Daraus leitete Merzbacher ab, dass auch eine Ostumfahrung keine Chance mehr hätte. Diese müsste an Gundelsheim vorbeiführen, um bei Breitengüßbach auf die Stammstrecke zu treffen.
Eine „Fehlinterpretation“ aus Bahnsicht. Vielmehr gehe es um das Planfeststellungsverfahren für den Bereich Zapfendorf/ Hallstadt. Auf Anfrage habe die Deutsche Bahn dem Gundelsheimer Bürgermeister mitgeteilt, dass hier der Gemeindegrund tatsächlich nicht mehr Teil der Planungen sei. „Das betrifft aber keine mögliche Ostumfahrung. Das ist ein komplett anderes Verfahren“, ergänzt Baufeld, der am 5. März bei der Premiere der „Bamberger Gespräche“ auf dem Podium saß.
Bereits in einem TVO-Beitrag am Freitag hatte Robert Bartsch von der AG Bahnsinn davor gewarnt, sich zu früh zu freuen. Er sieht die Bahn in der Pflicht, alle neun Trassenvarianten in Bamberg „ernsthaft zu prüfen.“ Unabhängig davon rufen mehrere Vereine und Verbände – unter anderem der Bund Naturschutz und der Verkehrsclub Deutschland – am Freitag zu einer Demonstration gegen Lärm im Bamberger Osten auf. Auf dem Plärrerplatz geht es dabei auch im eine Ostumfahrung, die zum Beispiel die Gartenstadt, Kramersfeld oder Lichteneiche (ein Ortsteil von Memmelsdorf) betreffen würde. Nach der Klarstellung der Deutschen Bahn scheint dieser Protest wohl wieder eine Grundlage zu haben.