Am 21. März 2013 wird der 250. Geburtstag von Jean Paul gefeiert. Und nicht nur an diesem Tag. Ein ganzes Feierjahr ist dem Autor gewidmet, der zu seiner Zeit der meistgelesene noch vor Goethe und Schiller war. Wesentliche Zeiten seiner Jugend und als junger Erwachsener verbrachte er in der Stadt Hof. Hier ging er auf das später nach ihm benannte Gymnasium, hier gab es beglückende Erlebnisse mit den Großeltern und bedrückende in großer Armut oder aufregende mit den Damen der „Erotischen Akademie“. Später bekennt Jean Paul, dass Hof der Ort sei, wo er „das Beste geschrieben“ habe. 53 Veranstaltungen allein in Hof zählt das vom Fachbereich Kultur der Stadt Hof herausgegebene Heft, das darüber hinaus auch die Termine in Joditz und Schwarzenbach/Saale nennt.
Eine Vielzahl von Veranstaltern und Veranstaltungsorten sind aufgeführt. Natürlich sind die großen Institutionen wie Theater Hof und Hofer Symphoniker, das Kulturamt mit der Stadtbücherei und dem Museum Bayerisches Vogtland sowie insbesondere auch das Jean-Paul-Gymnasium dabei. Aber auch weitere Vereine und einzelne Initiativen zünden auf der Geburtstagstorte für Jean Paul eine Kerze an, indem sie Veranstaltungen anbieten. „Eine Vielzahl engagierter Menschen und Organisationen macht es dem Fachbereich Kultur der Stadt Hof leicht, diese Fülle zusammenzutragen und dem geneigten Publikum zu präsentieren. Allen Akteuren der kleinen und großen Veranstaltungen gilt deshalb mein Dank für den überaus großen Einsatz und die vielen guten Ideen“, schreibt Oberbürgermeister Dr. Harald Fichtner dazu im Vorwort.
Die Palette reicht von einer Feier zum Muttertag am Grab der Mutter des Dichters im Hofer Lorenzpark bis zum wohl größten Jean-Paul-Fest überhaupt, wenn die 10. Hofer Kulturnacht am 22. Juni über 70 Akteure zu vielleicht 100 Beiträgen im Theater und der Freiheitshalle samt Freigelände dazwischen versammelt. „Uns ist dabei schon klar, dass nicht jeder Beitrag ganz intensiv und literaturwissenschaftlich korrekt auf den Dichter Bezug nimmt“, weiß Peter Nürmberger, aber das Ziel sei eben auch, Verbindungen herzustellen und „Menschen auf den unterschiedlichsten Wegen für Jean Paul zu begeistern“. Das könne mit den Aphorismen an Hofer Schaufenstern ebenso gelingen wie mit Ideen, die gerade die Hofer Bezüge abbilden. Nürmberger will den Dichter als Identifikationsfigur für Hof stärker ins Bewusstsein rücken und findet: „Gerade das Leben des Autors bietet so viele Anknüpfungspunkte. Nicht alles zu Jean Paul muss eine Lesung sein, wenngleich auch diese in verschiedenen Formen angeboten werden.“
Ein Höhepunkt des Festjahres wird aber selbstverständlich der Geburtstag selbst sein, der mit dem Frühlingsanfang zusammenfällt. Am 21. März wird vor dem Rathaus eine Litfaßsäule enthüllt; so wie in rund 30 anderen Städten Deutschlands, der Schweiz und Tschechien. Sie stehen an Orten, in denen Jean Paul gelebt hat, wohin er gereist ist oder die sonstwie in Verbindung stehen. Aber neben der Enthüllung der Säule selbst wird die Veranstaltung dadurch zum Spektakulum, dass alle Schüler des Jean-Paul-Gymnasiums, die schon den ganzen Vormittag ihren Namensgeber gefeiert haben, zum Rathaus kommen und auf der Ludwigstraße den größten Jean-Paul-Schriftzug weltweit bilden werden.
Das 60-seitige Heft ist in einer Auflage von 10.000 Stück gedruckt worden und wird in den nächsten Tagen verteilt werden. Hofer Schüler sollen ebenso Exemplare erhalten wie die Kirchengemeinden oder die kulturinteressierten Menschen insgesamt. Darüber hinaus werden die Hefte an den üblichen Stellen in den nächsten Tagen ausliegen. Außerdem steht es natürlich auch als Download auf www.hof.de zur Verfügung.