Bei den Hofer Filmtagen sind am Donnerstag (23. Oktober) in der Freiheitshalle die Gewinner des Förderpreises Neues Deutsches Kino und des Filmpreises der Stadt Hof geehrt worden. Der diesjährige Förderpreis geht an die Regisseurin Julia Roesler. Über den Filmpreis der Stadt Hof darf sich die Regisseurin Connie Walther freuen.
Filmpreis der Stadt Hof geht an Connie Walther
Die Regisseurin und Drehbuchautorin ist kein unbekanntes Gesicht der Hofer Filmtage. Ihr Kinodrama Die Rüden über ein Resozialisierungstraining für gewalttätige Straftäter hatte 2019 seine Uraufführung bei den Filmtagen. Die 63-Jährige aus Berlin wurde mehrfach für ihre Arbeiten ausgezeichnet. Unter anderem erhielt sie 1999 für ihren Fernsehfilm Hauptsache Leben den Adolf-Grimme-Preis. Für 12 heißt: Ich liebe dich erhielt sie 2008 den Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie „Beste Regie“.
Filmpreis der Stadt Hof wird seit 1986 vergeben
Der Filmpreis der Stadt Hof wird bereits seit 1986 verliehen. Preisträger sind Persönlichkeiten, die dem deutschen Film wichtige Impulse geben und dem Filmfestival in der Saalestadt verbunden sind. Der undotierte Filmpreis gilt im Bereich des deutschen Films als eine der begehrtesten Auszeichnungen. Der Preis, den die Stadt Hof übergibt, besteht aus alten, ehemaligen Festivalkatalogen der Filmtage.
Förderpreis Neues Deutsches Kino geht an Julia Roesler
Julia Roesler (47) studierte Kulturwissenschaften und ästhetische Praxis in Hildesheim und arbeitet seit ihrem Diplom als freischaffende Regisseurin. Sie ist Mitgründerin der werkgruppe2, mit der sie über 20 dokumentarische Theaterarbeiten realisierte. 2020 gründete sie zudem die werkgruppe2 filmproduktion, deren Filme mehrfach ausgezeichnet wurden – darunter der Kurzfilm MARINA (DOK Leipzig 2018). Neben weiteren prämierten Kurzfilmen (FREDDA MEYER, ANNA, Schwester Johann Baptist) entstand mit LUISA ihr erster Spielfilm. Aktuell arbeitet Roesler am neuen Drehbuch Nelkenstraße 16.
LUISA – Ein Film über Selbstbestimmung
In Julia Roeslers Spielfilm LUISA zieht die junge Frau gerade von zu Hause aus und lebt in einer Wohngruppe für Menschen mit Behinderung. Als sie unerwartet schwanger wird, schweigt sie über die Umstände. Der Verdacht auf sexuellen Missbrauch führt zu polizeilichen Ermittlungen, die Luisa, ihre Beziehung zu Anton und das Betreuungsteam vor große Herausforderungen stellen. Der Film erzählt sensibel von Autonomie, Verletzlichkeit und dem Finden der eigenen Stimme.
Förderpreis ist mit 10.000 Euro dotiert
Mit dem Förderpreis Neues Deutsches Kino werden junge Filmemacher ausgezeichnet. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und soll junge Talente motivieren, ihre Arbeit fortzusetzen – denn die Produktion von Spielfilmen ist meist kostspielig.