Mit Blaulicht und Disziplin unterwegs: Am Samstag (1. November) übten die Bereitschaften Bayreuth I, Gefrees, Pegnitz und Warmensteinach des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) sowie die Ortsgruppe Pegnitz des Technischen Hilfswerks (THW) das Fahren in einer Kolonne im geschlossenen Verband. Mit 16 Einsatzfahrzeugen und rund 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern startete die Übung auf dem Bayreuther Volksfestplatz.
Einsatzkräfte üben das Fahren in einer Kolonne im geschlossenen Verband
Bei Großschadensereignissen oder Katastrophen müssen Hilfsorganisationen ihre Einsatzkräfte oft schnell und koordiniert an den Einsatzort bringen. Dabei fahren die Fahrzeuge nicht einzeln, sondern als geschlossener Verband. Heißt, wie eine einzige große Einheit im Straßenverkehr. Genau dieses Szenario wurde nun praxisnah trainiert. Um 8:00 Uhr morgens setzte sich die Kolonne in Bewegung, gekennzeichnet durch Blaulicht und farbige Flaggen. Die Route führte von Bayreuth über die Autobahn Richtung Hof. Die gesamte Fahrzeugreihe erreichte dabei eine Länge von rund 550 Metern. Vom Kleintransporter bis hin zum Sattelschlepper war alles vertreten – auch Fahrzeuge mit Anhängern nahmen teil.
Geschlossener Verband muss im Verkehr wie ein einzelnes Fahrzeug behandelt werden
Da es im Alltag eher selten vorkommt, einem solchen Verband zu begegnen, informierte die Polizei Oberfranken über die rechtlichen Besonderheiten: "Ein geschlossener Verband ist wie ein einzelnes Fahrzeug zu behandeln", heißt es von der Polizei. Das erste Fahrzeug führt eine blaue Flagge, das letzte eine grüne Flagge. Dazwischen gilt: Kein Einscheren zwischen die Fahrzeuge – außer im Notfall.
Einsatzkräfte üben Tanken und müssen auf gleichmäßige Abstände beim Fahren beachten
In Hof legten die Einsatzkräfte einen ersten Halt ein. Dort wurde unter anderem auch das Betanken der Fahrzeuge aus einer mobilen Tankanlage geübt. Anschließend führte die Strecke über Selb, Marktredwitz, Kemnath und Creußen zurück nach Bayreuth. Während der gesamten Fahrt mussten die Fahrzeugführerinnen und -führer gleichmäßige Abstände halten und über Funk miteinander kommunizieren. Besonders das Führungsfahrzeug hatte die Aufgabe, das Tempo so anzupassen, dass auch leistungsschwächere Fahrzeuge in der Kolonne bleiben konnten.
Einsatzkräfte fahren über 190 Kilometer
Nach rund 191 gefahrenen Kilometern traf die Kolonne am späten Nachmittag wieder in Bayreuth ein. Nach einer kurzen Nachbesprechung kehrten die Einsatzkräfte zu ihren Standorten zurück.
Eine wichtige Übung für den Einsatzfall. Alles hat bestens geklappt. Ich bedanke mich bei allen Kameradinnen und Kameraden, dass sie ihre Freizeit für diese Ausbildung geopfert haben.
(Mischa Nietfeld, stellvertretender Kreisbereitschaftsleiter des BRK Bayreuth)