Am 19. Oktober 1990 ereignete sich in der Münchberger Senke auf der Autobahn A9 eine der schwersten Massenkarambolagen in der deutschen Verkehrsgeschichte. Gegen 08:30 Uhr herrschte dichter Nebel, der die Sicht auf der Strecke bei Münchberg (Landkreis Hof) stark einschränkte. Innerhalb weniger Minuten kollidierten 121 Fahrzeuge, darunter Lkw, Pkw und Busse, ineinander.
Zehn Tote und weit über 100 Verletzte
Hierbei führ der Fahrer eines Milchlasters nahezu ungebremst in die bereits stehende Fahrzeugkolonne und verursachte eine Schneise des Todes. Vier Autos wurden dabei komplett zerquetscht, mehrere Menschen, darunter zwei Kinder, kamen sofort ums Leben. Insgesamt starben zehn Personen, 122 weitere wurden verletzt, davon 38 schwer.
Lkw-Fahrer zu Haftstrafe verurteilt
Der Fahrer des Milchlasters saß zuvor 33 Stunden hinter dem Lenker und wurde später wegen fahrlässiger Tötung in acht Fällen zu drei Jahren Haft verurteilt. Die Tragödie führte zu einer umfassenden Neubewertung der Verkehrssicherheit in der Region. Zwischen 1998 und 2000 wurde die Strecke durch eine Talbrücke ersetzt, um die Gefährdung durch Nebel zu verringern. Trotz dieser Maßnahme kam es in den folgenden Jahren immer wieder zu schweren Unfällen in der Münchberger Senke. Die Katastrophe von 1990 bleibt ein mahnendes Beispiel für die Gefahren von plötzlichen Sichtbehinderungen im Straßenverkehr.