Seit 2018 müssen alle neue Fahrzeuge mit dem Notrufsystem „eCall“ ausgestattet sein. Dieses kann manuell betätigt werden, löst im Ernstfall aber auch eigenständig aus. Ganz zum Leidwesen der Integrierten Leitstellen. Dort häufen sich seit der Einführung des Systems die Anzahl der Fehlalarme. Aber auch Notfall-Systeme auf Smartphone und Smartwatch belegen die Leitung der 112 immer wieder ohne Grund.
eCall kann Leben retten
Beim eCall handelt es sich um ein eigenständiges Notrufsystem, welches in Fahrzeugen, die ab 2018 gebaut wurden, verpflichtend ist. Die Funktionsweise ist relativ simpel: Kommt es zu einem Unfall, welcher zum Beispiel die Airbags auslöst, wird automatisch eine Verbindung zum Rettungsdienst aufgebaut. Das eCall-System übermittelt gleichzeitig Daten zum Unfallort, der Anzahl der Fahrzeuginsassen und des ungefähren Unfallschadens. Kommt es ohne Unfall zu einer Situation in der Rettungskräfte benötigt werden, kann der eCall auch manuell, per Knopfdruck aktiviert werden.
Parkplatzrempler können enorme Kosten verursachen
Der eCall hat aber auch seine Tücken. Teilweise löst das System bereits bei einem Rempler auf dem Parkplatz aus. Antwortet der Fahrer nicht, weil er beispielsweise das Fahrzeug verlassen hat, um mit dem beteiligten Fahrer zu sprechen, geht die Leitstelle vom Schlimmsten aus. Wie die Integrierte Leitstelle Bayreuth/Kulmbach mitteilt, müssen dann diverse Rettungskräfte ausrücken. Der finanzielle Schaden geht dann in die Tausende. Bisher muss diese Kosten allerdings nicht der vermeidliche Verursacher zahlen.
Automatisiertes-SOS per Smartphone und Smartwatch benötigt Überarbeitung
Ähnliche Systeme wie der eCall sind auch auf vielen Smartphones und Smartwatches installiert. Diese arbeiten zumeist mit Erschütterungs- und Standort-Daten. Leider führte das auch schon gehäuft zu Fehlalarmen. Beispielhaft erzählte man TVO von einem Fall, bei dem das Smartphone auf dem Autodach vergessen wurde. Während der Fahrt wurde es heruntergeschleudert, und löste einen Einsatz aus. Als die Rettungskräfte eintrafen, fanden Sie allerdings nur ein Handy, dass den Display-Doktor benötigt.