Der Bund der Steuerzahler veröffentlichte am Dienstag (30. September) das Schwarzbuch 2025/26, in dem erneut Fälle öffentlicher Steuerverschwendung dokumentiert wurden. Auch aus Oberfranken finden sich darin mehrere Projekte, die aufgrund erheblicher Kostensteigerungen und Planungsfehler in die Kritik geraten waren.
Frankenwaldbrücken: Ambition trifft Kostenexplosion
Das aktuell wichtigste touristische Projekt im Landkreis Hof sind die beiden Frankenwaldbrücken. Besucher sollen nach Fertigstellung die größere Hängebrücke über das Höllental und die Selbitz überqueren, ergänzt durch eine kleinere Brücke über das Lohbachtal. Die Kosten sind von ursprünglich rund 12 Millionen Euro im Jahr 2017 auf aktuell 42,1 Millionen Euro gestiegen, was den Eintrag im Schwarzbuch des Bundes der Steuerzahler erklärt. Vor Ort gibt es zwei Lager: Die einen befürworten die Brücken, die anderen wünschen alternative touristische Strategien.
Friedrichsforum Bayreuth: Ähnliches Bild
Nicht nur in Hof gibt es einen Schwarzbuch-Eintrag: Auch die Sanierung des Friedrichsforums in Bayreuth zeigt deutliche Kostensteigerungen. Von ursprünglich 56 Millionen Euro im Jahr 2016 sind die aktuellen Schätzungen auf rund 105 Millionen Euro gewachsen. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger betont, dass zwar die Einträge verständlich seien, aber keine Steuerverschwendung vorliege.
Ziel des Schwarzbuchs
Mit dem Schwarzbuch will der Bund der Steuerzahler Steuerverschwendung aufdecken und staatliche Projekte kritisch hinterfragen, damit öffentliche Gelder zukünftig effizienter eingesetzt werden.