Die Kartoffel brauchte länger als so manch einer vermutet, um in Deutschland Fuß zu fassen. Nachdem sie bereits im 16. Jahrhundert von Südamerika nach Europa importiert wurde, beäugte die einheimische Bevölkerung das Gemüse lange Zeit mit Misstrauen. Erst der Preußenkönig Friedrich der Große konnte seinen Landsleuten die Kartoffel schmackhaften machen – die daraufhin einen triumphalen Siegeszug durch die deutschen Küchen feierte. Und trotz der vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg deutlich angewachsenen Konkurrenz durch Nudeln und Reis ist die tolle Knolle bis heute nicht von unseren Tellern wegzudenken.
Franzi Brömel wagt sich an ein fast vergessenes Traditionsgebäck
Das gilt für das ganze Land, aber im Besonderen für die Genussregion Oberfranken Denn hier hat der Kartoffelanbau eine lange Tradition – vor allem rund um Kirchenlamitz im Landkreis Wunsiedel. Moderatorin Franzi Brömel hat deshalb mal bei der Ernte der Fichtelgebirgserdäpfel mitgeholfen und aus den Kartoffeln dann natürlich auch gleich noch was Leckeres gebacken – und zwar Bänkstiezel, ein altes, fast vergessenes Traditionsgebäck!
Kartoffeln waschen, schälen, weich dämpfen. Noch heiß durch Kartoffelpresse drücken. Die abgekühlten Kartoffeln und alle Zutaten bei Zimmertemperatur in eine Schüssel geben und mit dem Knethaken verrühren. Lauwarme Milch nach Bedarf zugeben. Die Masse solange verkneten, bis sich der Teig vom Schüsselrand löst. Teig gehen lassen, bis er etwa doppelte Größe erreicht hat. Noch einmal durchrühren. Mit einem Löffel 15-20 Häufchen auf zwei gefettete Backbleche setzen. Wieder gehen lassen. Die Bänkstiezel goldgelb backen bei 180 °C Heißluft, etwa 30 – 45 Min. Gutes gelingen!