Wenn eine muslimische Künstlerin die Fenster einer katholischen Kirche gestaltet, dann ist das in der Tat außergewöhnlich. Tatsächlich hat es die aus Afghanistan stammende Künstlerin Mahbuba Maqsoodi 2023 im oberpfälzischen Cham getan. In der Kirche St. Josef hat sie jeweils sieben Fenster nach Motiven des neuen und des alten Testaments bemalt.
Bamberg wird aufmerksam
Eine Aktion, die sich bis Bamberg herumgesprochen hat. Der Theologe Georg Beirer kannte die Künstlerin bereits. Der Dominikanische Freundeskreis kümmerte sich zudem um die Location. Unter dem Motto „zwischenwelten“ ist die Ausstellung in der Johanniskapelle zu sehen.
Schautafeln zeigen Entstehungsprozess und Biografie
Auf Glas als Material kam Mahbuba Maqsoodi in Deutschland, wo sie seit 1994 lebt. Ursprünglich stammte sie aus Afghanistan, wo die Familie in den 70er Jahren gegen die Anfeindungen von Islamisten ankämpfen musste. Ihre Schwester wurde 1979 sogar erschossen. Mahbuba Maqsoodi profitierte anschließend von einem Kunststipendium in der damaligen UdSSR, ehe sie in Deutschland mit ihrer Familie politisches Asyl erhielt. Heute lebt sie in München.