
Ermittlerpanne: Kein Zusammenhang zwischen Peggy und dem NSU!
Verunreinigung der DNA-Spur bestรคtigt
Das Polizeiprรคsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Bayreuth hielten am Mittwochvormittag (8. Mรคrz) eine Pressekonferenz ab und informierten รผber die Ermittlungsergebnisse der SOKO Peggy im Zusammenhang mit der gefundenen DNA-Spur an den sterblichen รberresten des Mรคdchens in Thรผringen.
Zweifel รผber die Spur bereits im Oktober 2016
Am Fundort der Leiche des Mรคdchen bei Rodacherbrunn (Saale-Orla-Kreis) wurde im Oktober 2016 eine DNA-Spur gefunden, die man dem mutmaรlichen NSU-Terroristen Uwe Bรถhnhardt zuordnete. So die damaligen Erkenntnisse und Aussagen. Zweifel an einer Verbindung zwischen dem Fall Peggy und dem Nationalsozialistischen Untergrund (NSU) tauchten kurze Zeit spรคter auf. Wir berichteten! Die Ermittler beschlossen daraufhin, die SOKO Peggy personell aufzustocken, um alle Daten genau zu prรผfen und zu untersuchen. Auch die Bayreuther Staatsanwaltschaft stockte noch einmal personell auf, um alle gewonnenen Ergebnisse nochmals zu bewerten.
Umfassende Ermittlungen รผber Monate
Umfassende und zeitaufwรคndige Ermittlungen wurden in Auftrag gegeben, um Klarheit in die Angelegenheit zu bringen. Die Ablรคufe der Spurensicherung und der Spurenauswertung nach dem Fund der sterblichen รberreste Peggy Knoblochs wurden eingehend und intensiv hinterfragt. Dabei ergaben sich Hinweise, dass der Spurenรผbertrag bei der Spurensicherung am Fundort stattgefunden haben muss. Nach diesen monatelangen Untersuchungen mussten die Ermittler nun einrรคumen, dass die gefundene DNA-Spur verunreinigt war. Das Ergebnis: Eine sogenannte "Trugspur".
รbertragung am Fundort
Die DNA stammt aus Hautpartikeln an einem 12 mal 4 Millimeter kleinen Textilstรผck, welches thรผringische Spurensicherer mit weiteren kleineren Gegenstรคnden am Fundort asserviert hatten. Dieses winzige Stoffteil konnte im Zuge der nun getรคtigten Untersuchungen eindeutig einem Kopfhรถrer zugeordnet werden, der 2011 in dem Wohnmobil in Eisenach sichergestellt worden war. Sowohl an dem Textilstรผck, als auch an dem Kopfhรถrer befand sich Bรถhnhardts DNA mit den gleichen Identifizierungsmerkmalen. Die nun vorliegenden Untersuchungsergebnisse zu dem Textilstรผck stellen klar, dass die Beschaffenheit der 2016 aufgefundenen Spur einen Bezug zum Tod Peggy Knoblochs im Jahr 2001 ausschlieรen lรคsst. Zudem schlieรt der gute Erhaltungszustand der DNA-Spur eine lรคngere Liegezeit im Erdreich definitiv aus.
Keine Erkenntnisse รผber Verbindungen zum NSU
Die รผber die DNA-Spur hinausgehenden Ermittlungen zu etwaigen Verbindungen des Falles Peggy mit Uwe Bรถhnhardt beziehungsweise mit dem NSU im Speziellen oder der rechten Szene ihaben nach dem heutigen Stand keinerlei stichhaltige Erkenntnisse erbracht, so die Schlusserkenntnis der Behรถrden.
Ermittlungen werden fortgefรผhrt
Die seit dem Auffinden der sterblichen รberreste fortgefรผhrten Ermittlungen zu den Umstรคnden des Todes von Peggy Knobloch werden seitens der SOKO Peggy und der Staatsanwaltschaft Bayreuth weiter intensiv betrieben.