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Enkeltrickbetrug in Helmbrechts: Seniorin übergibt hohe Geldsumme

Wie die Polizei am Mittwoch vermeldete, waren Betrüger am Montag (02. Dezember) mit dem sogenannten „Enkeltrick“ bei einer Seniorin im Helmbrechtser Ortsteil Enchenreuth (Landkreis Hof) erfolgreich. Die Frau übergab einen niedrigen fünfstelligen Eurobetrag an eine unbekannte Frau. Die Kripo Hof ermittelt.

Angebliche Nichte verlangt Geld für Wohnungskauf

Bei dem Enkeltrick nutzen die Täter immer wieder die Arglosigkeit und Hilfsbereitschaft der meist älteren Menschen aus, indem sie bei den Telefongesprächen geschickt ein Verwandtschaftsverhältnis vorgaukeln. Sobald eine gewisse Vertrauensbasis geschaffen ist, täuschen die Betrüger beispielsweise eine erfundene Notlage oder dringende Investition vor, für die sie umgehend eine größere Geldsumme brauchen. So passierte es auch der Seniorin aus Enchenreuth, die am frühen Montagnachmittag einen Anruf von einer hochdeutsch sprechenden Frau erhielt. Sie gab sich als Nichte aus und erzählte, bei einem Notar zu sein und dringend eine fünfstellige Geldsumme für den Kauf einer Wohnung zu benötigen. Die Seniorin willigte ein, ihrer Verwandten den Betrag zu leihen und holte gegen 14:00 Uhr das Geld aus einer Bankfiliale.

Seniorin übergibt Geldsumme an unbekannte Frau

Im Laufe des Tages kam es zu weiteren Telefonaten, bei denen die junge Anruferin weiter auf die Seniorin einredete, um keinen Zweifel aufkommen zu lassen. Weiterhin kündigte die vermeintliche Nichte an, dass eine Vertrauensperson des Notars das Geld abholen wird. Gegen 18:15 Uhr, während die Rentnerin wieder ihre angebliche Verwandte am Telefon hatte, forderte diese die Seniorin auf, vor die Haustüre zu gehen. Im nicht ausgeleuchteten Bereich des Grundstückes wartete bereits eine Frau, die den Umschlag mit dem Geld wortlos an sich nahm und damit verschwand. Die Anruferin behauptete währenddessen, dass das Opfer die gesamte Summe gleich wieder auf ihr Konto überwiesen bekommen würde. Erst später wurde der Seniorin bewusst, dass sie Opfer von Betrügern geworden war.

Die Geldabholerin wird wie folgt beschrieben:

  • circa 20 bis 30 Jahre alt
  • geschätzte 160 bis 165 Zentimeter groß
  • schlanke Figur
  • südländischer Typ
  • dunkle Haare
  • bekleidet mit Jeans und Jacke

Die Polizei bittet um Mithilfe bei der Aufklärung des Falls:

  • Wem sind ab Montagmittag bis gegen 18:45 Uhr, verdächtige Personen und / oder Fahrzeuge in der Hermann-Löns-Straße oder der Umgebung aufgefallen?
  • Wer hat dort zwischen 18:00 Uhr bis 18:30 Uhr eine Frau gesehen, auf die obige Beschreibung passen könnte?
  • Wer kann sonst Angaben machen, die im Zusammenhang mit dem Betrug stehen könnten?

Zeugen werden gebeten, sich mit der Kriminalpolizei Hof unter der Rufnummer 09281/704-0 in Verbindung zu setzen.

Die Polizei gibt folgende Tipps:

  • Seien Sie misstrauisch, wenn sich eine Person am Telefon als Verwandter oder Bekannter ausgibt, sich eventuell selbst nicht mit Namen meldet und Geldforderungen stellt.
  • Geben Sie keine Auskunft über Ihre familiären oder finanziellen Verhältnisse.
  • Lassen Sie sich zeitlich und emotional nicht unter Druck setzen.
  • Stellen Sie dem Anrufer gezielt Fragen nach seinem familiären Umfeld, beispielsweise nach dem Namen der Mutter oder dem Wohnort und bestehen Sie auf die Beantwortung.
  • Halten Sie nach einem Anruf mit finanziellen Forderungen mit anderen Familienangehörigen Rücksprache.
  • Übergeben Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an unbekannte Personen – auch nicht, wenn sie angeblich im Auftrag von Verwandten/Bekannten handeln.
  • Informieren Sie sofort die Polizei, wenn Ihnen etwas verdächtig vorkommt – Notruf: 110.
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