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Stadt Hof ist enttäuscht!: Bahn verlegt Standort für Haltepunkt "Hof-Mitte"

Die Bahn hat die Pläne für den Haltepunkt Hof-Mitte einfach umgekrempelt: Der Standort soll nicht wie bisher geplant unterhalb der Jahnturnhalle, sondern oberhalb in Richtung Berliner Platz an der Bahnstrecke nach Bad Steben errichtet werden. Die Reaktion aus dem Hofer Rathaus enttäuschend: „Die jetzt vorgestellten Pläne bringen uns – auch für die Innenstadt –  nicht wirklich voran“, so Oberbürgermeisterin Eva Döhla in einer offiziellen Pressemitteilung. Auch der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Adelt findet für die Verlegung klare Worte und schimpft: „Diese Salami- und Hinhaltetaktik spottet jeder Beschreibung“.

Mit dem neuen Haltepunkt ist die Innenstadt weiter entfernt

Im vergangenen Umwelt- und Planungsausschuss stellte ein Mitarbeiter für Schieneninfrastruktur und Eisenbahnwesen des Bayerischen Staatsministeriums für Wohnen, Bau und Verkehr den aktuellen Planungsstand zum Bahnhaltepunkt vor. Dieser Vorschlag entspreche jedoch nicht den bisherigen Planungen und Bedürfnissen der Stadt Hof. Im Gegenteil: Der neue Haltepunkt liege noch weiter vom Zentrum entfernt, als ursprünglich geplant. Zudem befinde sich schon der Bahnhof-Neuhof in unmittelbarer Nähe.

Bahnverkehr in Bayern soll attraktiver gestaltet werden – so auch in Hof

Im Jahr 2015 hat das Bayerische Verkehrsministerium gemeinsam mit DB Station & Service sowie der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) die „Stationsoffensive“ ins Leben gerufen, um den Bahnverkehr in Bayern attraktiver zu gestalten. Eine dieser damals 20 geplanten neuen Stationen sollte der Haltepunkt Hof-Mitte an der unteren Jahnbrücke sein.

Haltepunkt Hof-Mitte sollte zentrumsnah für Fahrgäste werden

Der neue Haltepunkt sollte ursprünglich zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 in Betrieb gehen. Ziel war es, die Züge aus Sachsen und Thüringen näher an die Innenstadt anzubinden und gleichzeitig Züge aus dem südlichen Landkreis über den Hauptbahnhof zu diesem neuen Haltepunkt zu führen. Im Jahr 2017 wurden bereits Fahrplankonzepte der BEG vorgestellt sowie Standorte für ein mögliches Wendegleis diskutiert. Gemeinsam mit dem Ministerium überlegte die Stadt Hof mittels der sogenannten „Schellenbergspange“ den bisherigen Nahverkehr aus Bad Steben, Naila, Selbitz an diese neue Station Hof-Mitte heranzuführen und damit weitere Fahrgäste zentrumsnah anzubinden. „Die Errichtung des Haltepunktes an der unteren Jahnbrücke in Verbindung mit der Schellenbergspange wäre aus städtischer Sicht ein sinnvolles Projekt gewesen, auch im Hinblick auf die erforderlichen Lärmschutzmaßnahmen im Rahmen der Elektrifizierung“, so die Stadt Hof weiter.

Scharfe Kritik kommt auch von Klaus Adelt, SPD-Landtagsabgeordneter:

 

Der Bahnhof Hof-Neuhof wird um 600 Meter auf derselben Strecke verlegt, um die Entfernung zur Innenstadt um 400 Meter zu verkürzen. Dafür nimmt man in Kauf, dass Theater, Freiheitshalle und Volksfestplatz künftig ohne Bahnanbindung sind. Für diese Verschlimmbesserung wird dann vermutlich ein mittlerer siebenstelliger Betrag ausgegeben. Und das wird dann als tolle Nachricht verkauft?

 

Laut Adelt hätte der ursprünglich geplante Bahnhalt Hof-Mitte mit einer guten Anbindung an den städtischen Busverkehr die Region vorangebracht. Ebenso die Reaktivierung der Höllentalbahn, die Elektrifizierung der Franken-Sachsen-Magistrale oder die Weiterentwicklung der Neigetechnik für umweltfreundliche Antriebe. „Stattdessen soll hier für viel Geld vieles schlechter gemacht werden. Man kann es nicht anders sagen aber die Region und die Menschen, die hier wohnen, werden schlichtweg für blöd verkauft“, so Adelt weiter.

Trotz der Enttäuschung, dass kein gemeinsames Projekt zustande gekommen ist, stehe die Stadt Hof weiterhin im Austausch mit dem Staatsministerium, um ein ÖPNV-Angebot in der Region zu entwickeln.

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