
Landkreis Kronach
Umweltkatastrophe in der Rodach: Behörde rät vom Verzehr von Fischen aus dem Bereich der Unfallstelle ab!
Gutachten: Schadstoffe an der Unfallstelle noch am höchsten
Nach dem Teeröl-Unfall in der Rodach bei Erlabrück (Landkreis Kronach) Ende September 2021 (Wir berichteten!) rät das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit nach einem aktuellen Gutachten weiterhin vom Verzehr von Fischen aus dem Umfeld der Unfallstelle ab. Zu diesem Ergebnis kamen die Experten nach der Auswertung eines zweiten Gutachtens.
Gutachten aus dem Oktober: Beträchtliche Konzentrationen an Schadstoffen
Bereits nach einem ersten Gutachten im Oktober 2021 wurde vor dem Verzehr von Fischen aus der Rodach sowie der Nebengewässer abgeraten. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) hatte damals beträchtlichen Konzentrationen an sogenannten polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) bei einigen Fischen nachgewiesen. Ende April 2022 wurde eine weitere Probe durch die Fachberatung für Fischerei entnommen. Die Ergebnisse der anschließenden Fischuntersuchungen bewertet das LGL wie folgt.
Im Vergleich zu den Untersuchungsergebnissen der Erstbefischung im Oktober 2021 ist eine deutliche Verbesserung der Kontaminationssituation feststellbar. Unmittelbar an der Schadensstelle in Erlabrück ist die PAK-Kontamination noch am höchsten, sinkt aber im weiteren Flussverlauf rapide ab. Selbst die höchsten unmittelbar an der Unfallstelle festgestellten PAK-Gehalte stellen nach derzeitigem toxikologischem Kenntnisstand keine konkrete Gesundheitsgefahr (weder akut noch chronisch) dar.
(Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit)
Bilder von der Rodach
Kein Fisch-Verzehr aus dem nahen Umfeld der Unfallstelle
In Anbetracht der unter anderem relativ großen Streuung der Einzelergebnisse rät das LGL dennoch von einem übermäßigen Verzehr von Fischen aus dem Streckenabschnitt in unmittelbarer Nähe zur Unfallstelle ab. Alle nachfolgenden Streckenabschnitte sowie die Streckenabschnitte flussaufwärts der Unfallstelle weisen nur niedrige beziehungsweise keine Schadstoff-Gehalte. Ein Verzehr von Fischen aus diesen Abschnitten wird von Behördenseite als unbedenklich eingestuft.