
Bayern
IG Metall Bayern: Kein Angebot der Arbeitgeber bei zweiter Tarifverhandlung in München
3.000 Teilnehmende demonstrieren für 8 Prozent mehr Lohn
Auch in der zweiten Tarifverhandlung für die rund 855.000 Beschäftigten in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie am Donnerstag (06. Oktober) in München legte der Arbeitgeberverband vbm der Gewerkschaft kein Angebot vor. Die IG Metall fordert seit Juni eine Erhöhung von 8 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten. Eine von der Gewerkschaft durchgeführte Demonstration zählte in München rund 3.000 Teilnehmende.
Zweite Tarifverhandlung am Donnerstag in der Landeshauptstadt
IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer Johann Horn zeigte sich von der Arbeitgeberseite enttäuscht, dass nach drei Monaten noch nicht auf das Angebot der Gewerkschaft "konstruktiv darauf eingegangen wurde" Horn unterstrich am Donnerstag in München, dass die Nöte der Beschäftigten immer größer werden:
Wir haben mittlerweile die höchste Inflation seit 70 Jahren. Energie und Lebensmittel werden immer teurer. Immer mehr Menschen fragen sich ernsthaft, ob sie sich noch leisten können zu heizen und welches Essen sie noch kaufen können. Denn die Menschen können die gestiegenen Preise nicht weitergeben, anders als die meisten Betriebe der Metall- und Elektroindustrie.
(Johann Horn, IG Metall-Bezirksleiter und Verhandlungsführer)
3.000 Teilnehmer demonstrieren in München
Rund 3.000 Beschäftigte machten bei einem Demonstrationszug und einer Kundgebung vor dem Verhandlungslokal in München lautstark deutlich, dass sie bereit sind, für die Durchsetzung ihrer Tarifforderung zu kämpfen. Hierbei machte die Gewerkschaft deutlich, dass es einen Tarifabschluss "nur mit einer kräftigen und dauerhaften prozentualen Entgelterhöhung" geben könne. Der Entgelttarifvertrag läuft Ende September aus. Am 28. Oktober um 24:00 Uhr endet die Friedenspflicht. Die dritte Tarifverhandlung findet am 27. Oktober in Augsburg statt.
vbm will "beiderseits tragfähiges Ergebnis"
Laut der Arbeitgeberseite bestehen derzeit noch "enorme Differenzen" zwischen den Parteien. Der Verband der bayerischen Metall- und Elektroindustrie strebt nach eigenen Aussagen ein "beiderseits tragfähiges Ergebnis" an. vbm-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt sprach von einer "tarifpolitischen Balanche", die man erzielen müsste, um die Tarifrunde zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen.