
Oberfranken
Welle von Schockanrufen in Oberfranken: Betrüger "kassieren" in zwei Fällen ab
Betrüger zudem via WhatsApp erfolgreich
Am Dienstag (10. Januar) versuchten Betrüger in Oberfranken mit einer Welle von Schockanrufen ihre ausgewählten Opfer um ihr Erspartes zu bringen. Zahlreiche Anrufe registrierte die Polizei im Raum Bayreuth, Bamberg und Hof. In rund zwei Dutzend Fällen meldeten sich die Angerufenen später bei der Polizei. In zwei Fällen kam es zu einer Geldübergabe. In einem weiteren Fall gelang es den Tätern über einen Messenger-Dienst mehrere tausend Euro zu ergaunern.
Selb: Falsche Polizisten am Telefon
Am Dienstagmittag übergab eine 74-Jährige in Selb (Landkreis Wunsiedel) Wertgegenstände in einem mittleren fünfstelligen Eurobereich an einen unbekannten Geldabholer. Die Seniorin war in dem Glauben, dass sie hierdurch ihre Tochter vor dem Gefängnis bewahren würde. Die Wertsachen befanden sich bei der Übergabe in einer orange-weiß-blauen Pappschachtel, auf welcher ein Föhn abgebildet war. Es handelte sich hierbei um die Originalverpackung eines Haartrockners der Marke Beurer. Der Karton war zudem mit braunem Paketband zu geklebt.
Beschreibung des männlichen Geldabholers:
- circa 30 Jahre alt
- etwa 170 – 175 Zentimeter groß
- kräftige Statur
- dunkelbraune, kurze Haare
- er trug Jeans und einen blauen Anorak
Die Kriminalpolizei Hof ermittelt und bittet um Hinweise aus der Bevölkerung. Wer am Dienstag zwischen 11:40 Uhr und 12:30 Uhr verdächtige Personen und / oder Fahrzeuge im Bereich der Straße „Bei der Linde“ in Selb bemerkte, wird gebeten, sich unter der Rufnummer 09281 / 704-0 bei der Kripo Hof zu melden.
Bamberg: Seniorin übergibt hohen Bargeldbetrag
Auch in Bamberg wurde einer 88-Jährigen über mehrere Stunden am Dienstag vorgegaukelt, dass eine ihr nahestehende Person einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe und sie nun eine Kaution zahlen müsse. Daher übergab die Seniorin gegen 18:30 Uhr einen mittleren fünfstelligen Geldbetrag an eine unbekannte weibliche Person in der Jungkreutstraße in Bamberg. Das Geld befand sich hierbei in einem kleinen, roten Lederrucksack.
Die weibliche Geldabholerin wird wie folgt beschrieben:
- circa 30 Jahre alt
- etwa 160 Zentimeter groß
- schlanke Statur
- sprach gebrochen Deutsch
- sie trug einen weißen Strickmantel mit Kapuze
Die Kriminalpolizei Bamberg hat die Ermittlungen aufgenommen und bittet um Hinweise unter der Telefonnummer 0951 / 9129 – 491.
Selb: „Hallo Papa, mein Handy ist kaputt“
In Selb (Landkreis Wunsiedel) begann so die Konversation zwischen Unbekannten und einem 67-Jährigen über WhatsApp. Der fürsorgliche Vater half seinem vermeintlichen Sohn in Geldnot bereitwillig mit über 4.000 Euro aus, bevor er den Betrug bemerkte.
Die Polizei warnt erneut vor diesen Betrugsmaschen:
- Seien Sie misstrauisch bei derartigen Anrufen und wenn Sie per WhatsApp mit Geldforderungen konfrontiert werden.
- Übergeben beziehungsweise überweisen Sie kein Geld (oder Wertsachen) an Unbekannte.
- Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen.
- Legen Sie auf und rufen die 110.
- Löschen Sie keinesfalls den Chatverlauf.