
Landkreis Hof
Flughafen Hof-Plauen in Trainingsprogramm der Bundeswehr aufgenommen
Erhöhter Trainingsbedarf mit neuen Flugzeugen
Die Bundeswehr nimmt den Flughafen Hof-Plauen für Trainings- und Erprobungsflüge der Transportflugzeuge A400M und C130 Hercules in ihr Flugprogramm auf. Regelmäßig fliegen bereits Hubschrauber der Luftwaffe den Flughafen beispielsweise zum Trainieren und Auftanken an.
Dies ist eine erfreuliche Entwicklung für unseren Flughafen! Es zeigt, dass die Rahmenbedingungen für alle stimmen – egal ob groß oder klein, privat, geschäftlich oder auch militärisch.
Der A400M hat mit dem Truppenabzug in Afghanistan seine Feuertaufe erlebt und gezeigt was er kann. Jetzt, da Airbus die Flugzeuge endlich problemlos herstellt und die Lieferungen zügig erfolgen, hat die Luftwaffe wieder vermehrten Trainingsbedarf.
(Ralf Kaußler, Geschäftsführer Flughafen Hof-Plauen)
Anflug auf kurzen Landebahnen üben
Dass die Bundeswehr wieder regionale Flughäfen wie den in Hof in das Flugprogramm aufnimmt, liegt an dem erhöhten Trainingsbedarf. Außerdem kommen nachbestellte Transportflugzeuge vom Typ C130 Hercules aus Amerika zur Flotte dazu. Die Bundeswehr will deswegen nicht nur auf großen Militärflughäfen wie Wunstorf bei Hannover üben, sondern auch die Eigenschaften der Maschinen für kurze Landebahnen nutzen. Dabei sollen in Hof die regulären Anflugverfahren, aber auch Verfahren wie der „Sarajevo-Approach“ (Sturz-Landeanflug), und das Be- und Entladen bei stehenden und laufenden Triebwerken geübt werden. Auch wirtschaftlich gesehen sind die Militärtransporter für den Flughafen attraktiv.
Der A400M beispielsweise hat ein maximales Startgewicht von 141 Tonnen. Bei einer Landung werden somit Gebühren von rund 2.000 Euro fällig. Natürlich gelten auch für die Bundeswehr die Rabattbedingungen bei Schul- und Trainingsflügen.
Wir können nur schätzen, dass die Flüge circa zwei bis drei Mal die Woche stattfinden werden, vergleichbar mit den Hubschrauberflügen. Sofern Flugpläne aufgegeben werden, erfahren wir eine Landung kurzfristig mit einer Stunde Vorlauf. Ansonsten reicht ein Funkspruch kurz vor Erreichen der Kontrollzone während unserer Öffnungszeiten.
(Ralf Kaußler, Geschäftsführer Flughafen Hof-Plauen)
Lärmbeeinträchtigungen durch Übungsflüge möglich
Militärische Flüge reihen sich zwar überwiegend in den zivilen Luftverkehr mit ein. Sie haben aber mehr Freiheiten als andere Luftverkehrsteilnehmer. So dürfen beispielsweise Flüge auch unter den Höhenminimas geflogen werden. Die Bürger im Hofer Land bräuchten sich aber keine Gedanken machen, wenn sie einen oder mehrere dieser großen Transportmaschinen sehen. Die Bundeswehr werde bewohnte Gebiete aus Lärmschutzgründen versuchen zu meiden. Etwaige Lärmbeeinträchtigungen ließen sich aber nicht gänzlich vermeiden.
Die Bundeswehr ist bei uns mit der Oberfrankenkaserne in Hof fest verankert. Die Zusammenarbeit ist hervorragend. Ich freue mich, dass diese Zusammenarbeit nun auch im Flugbetrieb mit der Luftwaffe zu beiderseitigem Nutzen weiter vertieft werden kann. Die Region kann stolz darauf sein, dass der Flughafen auch für die Bundeswehr attraktiv ist!
(Oliver Bär, Landrat Hof)