
Stadt Bamberg
Nach schnellem Urteil: Klimakleber auf Protestmarsch durch Bamberg
Protestzug startet ab 17 Uhr
UPDATE (Donnerstag, 13. Juli / 13:58 Uhr):
Wie die Letzte Generation in einer Pressemeldung berichtet, beteiligten sich rund 150 Unterstützer an dem Protestmarsch durch Bamberg am Mittwochabend (12. Juli). Sie protestierten, weil fünf Aktivisten in einem Schnellverfahren zu Geldstrafen verurteilt wurden, "weil sie sich für den Erhalt unser aller Lebensgrundlagen eingesetzt haben." Der Weg führte die Demonstranten vom Oberlandesgericht aus durch die Bamberger Innenstadt vor die Konzert- und Kongresshalle. Passanten haben unterwegs ihre Solidarität mit der Letzten Generation durch Applaus und Zurufe, so die Gruppierung.
Die "Letzte Generation" hat für den heutigen Mittwoch (12. Juli) eine Protestaktion in Bamberg angekündigt. Auslöser dafür ist das Schnellverfahren, in dem Mitglieder der Gruppierung vor Gericht verurteilt wurden. Ab dem späten Nachmittag wollen die Aktivisten deshalb durch die Straßen Bambergs marschieren.
"Letzte Generation" protestiert gegen Schnellverfahren vor Gericht
Am vergangenen Mittwoch kam es in Bamberg zu Verkehrsbehinderungen, da sich Mitglieder der "Letzten Generation" im Bereich des Markusplatzes auf der Straße festgeklebt hatten. TVO berichtete. Die Gruppe übt nun heftige Kritik an dem Schnellverfahren, das daraufhin vor Gericht durchgeführt wurde. Sie spricht von einem aus ihrer Sicht "rechtswidrigen Schnellverfahren", das "ohne wirklichen Kontakt zu Anwälten abgehandelt" worden sei. In Bamberg würden "engagierte Bürger im Schnellverfahren verurteilt", während man "weltweit Dürren, Waldbrände und tödliche Fluten" erlebe.
Geldstrafen für Klimakleber ausgesprochen
Fünf der sechs beteiligten Personen an der Klebeaktion sind vom Amtsgericht Bamberg wegen Nötigung zu Geldstrafen in Höhe von jeweils 40 Tagessätzen verurteilt worden. Die Tagessatzhöhe wurde bei einem der Angeklagten auf 40 Euro festgesetzt, bei den vier anderen auf jeweils 15 Euro. Der sechste Beteiligte muss sich aufgrund seines Alters in einem separaten Verfahren verantworten. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Antrag auf ein beschleunigtes Verfahren gestellt. Ein solches kommt in der Justiz dann zum Einsatz, wenn die Beweislage unstrittig ist und die Beschuldigten geständig sind.
Route führt vom Oberlandesgericht zum Alten Rathaus
Um ihren Unmut über dieses Schnellverfahren zu äußern, wolle die Gruppierung ihren Protest "ruhig und friedlich auf die Straße bringen", so die Ankündigung. Die Mitglieder der "Letzten Generation" wollen deshalb 17 Uhr durch Bamberg marschieren. Startpunkt ist das Gebäude des Oberlandesgerichtes, von dem es dann Richtung Altes Rathaus geht. Ziel sei es, auf die "Dringlichkeit der Klimakrise" hinzuweisen sowie "Solidarität mit den Verurteilten" zu bekunden.