
Stadt und Landkreis Coburg
Zugunglück mit Toten simuliert: Über 700 Einsatzkräfte proben Entgleisung des Franken-Thüringen-Express
Studienprojekt der HAW Hamburg
Die Stadt Coburg organisierte in der Nacht auf Sonntag (27. Oktober) eine Katastrophenschutzübung für den Ernstfall eines Zugunglückes im Tunnel "Feuerfelsen" auf der Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt. Unter realitätsnahen Stressbedingungen wurde das Zusammenwirken von Feuerwehr, Rettungsdiensten, THW, Polizei, der deutschen Bahn sowie Kliniken auf die Probe gestellt. Um die 150 Darsteller waren vor Ort.
Einsatzkräfte proben Entgleisung des Franken-Thüringen-Express
Im simulierten Szenario war der Franken-Thüringen-Express gegen 22:30 Uhr auf der Strecke Nürnberg-Erfurt mit einem unbekannten Gegenstand im Tunnel Feuerfelsen kollidiert, wodurch der Zug mit mehreren Achsen entgleiste. Neben schwer Verletzten und Menschen in Lebensgefahr, waren auch Tote Teil des Szenarios. "Was die Einsatzkräfte, die fast zu 100 Prozent im Ehrenamt tätig sind, leisten, ist großartig", so der Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig im Interview. Involviert in die Einsatzübung sind auch die Kliniken Coburg, Kronach und Lichtenfels, die ebenfalls für den Ernstfall üben, teilt Kreisbrandrat des Landkreises Coburg Stefan Püls mit.
GPS-Logger machen detaillierte Datenanalyse möglich
Die Besonderheit waren die eingesetzten GPS-Logger an den etwa 130 Rettungskräften, die eine detaillierte Datenanalyse im Nachhinein möglich machten. Die Auswertung erfolgt im Rahmen eines Studienprojekts der Hochschule für angewandte Wissenschaften Hamburg. "Das hat in der Vergangenheit tatsächlich schon bei einigen Situationen geholfen und hat auch tatsächlich schon dazu geführt, dass bestimmte Konzepte geändert wurden und dadurch die Patientenversorgung beschleunigt wurde", schildert Prof. Dr. Boris Tolg, leitender Professor der HAW Hamburg für das Szenario. An der Übung nahmen insgesamt etwa 700 Einsatzkräfte aus den verschiedenen Organisationen teil.