
Stadt Bayreuth
1,3 Millionen Hundekotbeutel für die Stadt: So kämpft Bayreuth gegen die "Tretminen"
Die Beutel werden den Hundebesitzern kostenlos zur Verfügung gestellt
Beim Thema Hundekot gehen die Meinungen oft auseinander und die Gemüter erhitzen sich schnell. Während viele Hundebesitzer die Verantwortung für das Beseitigen der Hinterlassenschaften ihrer Tiere ernst nehmen, kommt es immer wieder zu Konflikten mit Spaziergängern und Anwohnern, die sich über die zurückgelassenen "Tretminen" ärgern. In Bayreuth setzt man bei dem Thema auf die Öffentlichkeitsarbeit, Sensibilisierung und auf über eine Million Kotbeutel für Hunde, die gratis zur Verfügung stehen.
Mehrheit nimmt die Unterstützung der Stadtverwaltung an
Die Mehrheit der Hundebesitzer entsorgt laut der Stadtverwaltung Bayreuth die Hinterlassenschaften der Tiere korrekt. Dennoch gibt es auch Hundebesitzer, die diese Haufen nicht wegräumen oder die Tüten falsch entsorgen. Dadurch wird die Umwelt zum einen mit Hundekot verschmutzt, zum anderen die Natur mit schwer abbaubarem Kunststoff belastet.
Leider gibt es eine kleine Minderheit, die entweder gar keine Beutel verwendet, oder aber die Plastiktüten samt Inhalt am Wegesrand oder in der Natur entsorgt.
(Bernd Sellheim, Leiter des Stadtbauhofs Bayreuth)
Kostenlose Beutel an 72 Standorten
An 72 Standorten stehen über das ganze Stadtgebiet Bayreuth Spender mit Beuteln für den betreffenden Hundekot. Hundefreunde haben so die Möglichkeit, die Hinterlassenschaften ihres Vierbeiners aufzuheben und sachgerecht in einem Mülleimer zu entsorgen.
Stadt Bayreuth setzt auf Hundekotbeutel aus Recyclingmaterial
Für eine gerechte Entsorgung des Hundekots stellt die Stadtverwaltung den Hundebesitzern jährlich 1,3 Millionen dieser Beutel kostenlos zur Verfügung. Diese bestehen laut Stadtverwaltung aus Recyclingmaterial, die bei der Herstellung kein Erdöl verbrauchen und dabei den Bedarf der rund 2.800 registrierten Vierbeiner in der Wagnerstadt decken. Die Kosten für die Anschaffung der Hundekotbeutel belaufen sich nach Angaben aus dem Rathaus auf 8.000 bis 10.000 Euro jährlich.
Die Beschaffung von kompostierbaren Hundekotbeuteln würde im Vergleich dazu bei rund 40.000 Euro liegen. Deren Einsatz macht laut dem Leiter des Bayreuther Stadtbauhofs aber keinen Sinn:
Warum sollte ein Hundebesitzer sich den Aufwand machen und die Hinterlassenschaft seines Tieres in die Tüte packen, um sie dann in der Hecke oder der Natur abzulegen?
(Bernd Sellheim, Leiter des Stadtbauhofs Bayreuth)
Bußgelder können nur schwer festgesetzt werden
Die Straßenreinigungs- und Grünanlagensatzung für Bayreuth sehen eine Verpflichtung von Hundebesitzern vor, die Hinterlassenschaft ihrer Vierbeiner zu entsorgen. Verstöße können grundsätzlich als Ordnungswidrigkeit geahndet werden. Bußgelder bis zu 1.000 Euro sind theoretisch möglich. Hier stellt sich aber meist die Frage des hieb- und stichfesten Nachweises, der in der Praxis nur äußerst schwer und selten zu führen ist, so die Information aus dem Rathaus. Die Stadt setzt daher bei diesem Thema neben den kostenlosen Beuteln auf ihre Öffentlichkeitsarbeit und die Sensibilisierung der Hundebesitzer.
Einer von 72 Spendern in Bayreuth
