
Landkreis Lichtenfels
Todes-Drama am Staffelberg: Feuerwehr schildert "verstörende" Auseinandersetzung mit Passanten - "Wird ein Nachspiel haben"
46-Jährige stirbt bei Sturz in Bad Staffelstein
Nach dem tödlichen Sturz einer Frau vom Staffelberg in Bad Staffelstein (Landkreis Lichtenfels) hat die örtliche Feuerwehr von einem Eklat berichtet, der sich beim Rettungseinsatz am Unfallort ereignet hatte. In einem Facebook-Post zu den tragischen Ereignissen vom vergangenen Freitag (18. April) machte sie einem Passanten schwere Vorwürfe.
Tödlicher Sturz am Staffelberg: Passant behindert Feuerwehreinsatz
"Ein Vorfall, der fassungslos macht, ereignete sich gestern während eines Feuerwehreinsatzes auf dem Staffelberg. Als die Einsatzkräfte auf dem Weg zur Einsatzstelle waren, kam es zu einer verstörenden Auseinandersetzung mit einem Passanten", beginnt die Feuerwehr ihren Post. Trotz des in Form von Blaulicht, Sondersignal und der offensichtlichen Dringlichkeit klar erkennbaren Einsatzcharakters habe der Anwesende die Feuerwehrleute angesprochen und ihnen vermeintlich überhöhte Geschwindigkeit vorgeworfen. Zudem habe der Passant sowohl die Notwendigkeit der Einsatzfahrt als auch die Anzahl der ausgerückten Fahrzeuge infrage gestellt. Die Feuerwehr war nach dem Sturz einer 46-Jährigen im Bereich des Löffelner Kreuz alarmiert worden, die Rettungskräfte konnten jedoch nur noch ihren Tod feststellen.
Mann zeigt Einsatzkräften abfällige Gesten
"Der Vorfall spitzte sich weiter zu, als der Passant darauf bestand, die Polizei zu rufen, um Anzeige gegen die Einsatzkräfte zu erstatten. Ein Schritt, der nicht nur für Unverständnis sorgt, sondern auch die Frage aufwirft, inwieweit das Bewusstsein für die Arbeit und Verantwortung der Rettungskräfte in der Gesellschaft bei einigen Menschen noch vorhanden ist", führt die Feuerwehr ihren Bericht fort.
"Besonders irritierend" sei die Tatsache, dass der Passant den Feuerwehrleuten auch noch abfällige Gesten gezeigt habe - "ein Verhalten, das jeglichen Respekt vermissen lässt, inakzeptabel ist und nun ebenfalls ein Nachspiel haben wird".
Facebook-Nutzer fassungslos: "Alarmierender Mangel an Empathie"
Abschließend kündigte die Feuerwehr, den Vorfall nicht weiter kommentieren zu wollen. Dies war auch gar nicht mehr nötig, schließlich machten zahlreiche Nutzer unter dem Post ihrem Ärger Luft: "Es ist einfach traurig, dass es solche Menschen gibt, wir waren bei dem tragischen Unfall unmittelbar vor Ort und hatten die Einsatzkräfte alarmiert, umso unverständlich war es, dass auch etliche Schaulustige hergerannt sind", schreibt etwa ein Nutzer. "Solch ein Verhalten ist nicht nur pietätlos, sondern kann auch die Arbeit von Rettungskräften massiv behindern. Wer in solchen Momenten gafft, verletzt nicht nur die Privatsphäre der Betroffenen, sondern zeigt auch einen alarmierenden Mangel an Empathie. Jeder Einsatzort ist kein Ort der Sensation - sondern oft ein Ort des Schmerzes", fährt der User fort.
Polizei geht bei Sturz von Unfall aus
Der Schock sitzt auch Tage nach dem Vorfall immer noch tief im beliebten Ausflugsort Bad Staffelstein. Nach Informationen der Nachrichtenagentur News5 war die Frau gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten auf dem Plateau des Staffelbergs unterwegs gewesen, als sie am südlichen Aussichtspunkt in die Tiefe stürzte. Die Polizei geht aktuell von einem Unglücksfall aus. Am selben Tag war im benachbarten Weismain eine junge Frau beim Klettern abgestürzt, wobei sie sich schwere Verletzungen zuzog.