"Sind schräg angeschaut worden": Daniel Stöcker vom TSV Neudrossenfeld im Gespräch über den Klassenerhalt und Coach Baumer

Der TSV Neudrossenfeld hat es wieder einmal geschafft: Auch im zweiten Jahr in Folge gelingt dem Verein aus dem Kulmbacher Landkreis trotz vergleichsweise geringer Mittel der Klassenerhalt in der Bayernliga Nord. Im Gespräch mit TV Oberfranken erklärte der Sportvorstand des Fünftligisten nun das Erfolgsrezept seines Clubs.

Neudrossenfeld spielt auch 2025/2026 in der Bayernliga Nord

Daniel Stöcker kann mehr als zufrieden sein. Mit einem 1:0 Auswärtserfolg gegen die Spielvereinigung Weiden hat sein Verein, für den er als Sportvorstand aktiv ist, frühzeitig alles klargemacht. Seitdem steht fest: Der TSV Neudrossenfeld wird auch in der kommenden Saison in der Bayernliga antreten. Während die oberfränkische Konkurrenz aus Hof und Münchberg weiterhin tief im Abstiegskampf steckt, darf man am Neudrossenfelder Weinberg bereits für die nächste Saison planen.

Sportvorstand Stöcker will fairen Wettbewerb bieten

„Das ein oder andere Kaltgetränk war schon dabei“, beschreibt Stöcker am Mittwoch (23. April) gegenüber TVO die Stimmung nach dem entscheidenden Sieg in der Oberpfalz. Eigentlich könnte der TSV an diesem Punkt in der Saison einen Gang zurückschalten, schließlich geht es für die Oberfranken um nichts mehr und nach den zahlreichen Verletzungen in dieser Saison gilt es, weitere Ausfälle tunlichst zu vermeiden. Trotzdem, und das stellt Stöcker mit Nachdruck klar, will man einen fairen Wettbewerb bieten.

Wir der TSV zum Königsmacher im Titelkampf?

Tatsächlich könnte Neudrossenfeld den Titelkampf in der Bayernliga Nord im Saisonendspurt noch entscheidend beeinflussen. Mit Eichstätt, der SV Fortuna Regensburg und der Zweitvertretung des FC Ingolstadt kämpfen aktuell noch drei Teams Kopf an Kopf um die Meisterschaft – alle drei Mannschaften müssen an den letzten vier Spieltagen noch gegen Neudrossenfeld antreten. Dass der Club aus der kleinen Gemeinde bei Bayreuth auch für die Top-Clubs der Liga zum Stolperstein werden kann, zeigte sich bereits im vergangenen Oktober, als der derzeitige Spitzenreiter Eichstätt beim Gastspiel in Neudrossenfeld mit 3:1 zurück in die oberbayerische Heimat geschickt wurde.

„Außergewöhnliche Kameradschaft“: Stöcker erklärt Schlüssel zum Erfolg

Den Grund dafür, dass der TSV trotz begrenzter Möglichkeiten seit Jahren so stark aufspielt, sieht der Sportvorstand im stark ausgeprägten Teamspirit: „Ich sehe den Schlüssel zum Erfolg in der für Bayernliga-Verhältnisse außergewöhnlichen Kameradschaft. Ein Beispiel ist die Phase mit 13 oder 14 Verletzten, die wir in dieser Saison hatten. Das war schwer, aber da sind wir gemeinsam rausgekommen“, erklärt Stöcker.

Trainer Andreas Baumer zahlt Vertrauen zurück

Ein weiterer Grund sei die Arbeit von Andreas Baumer, der im Sommer 2024 die Stelle als Neudrossener Cheftrainer angetreten hatte. Baumer war nach dem Abgang des langjährigen Trainers Markus Taschner in große Fußstapfen getreten, ließ sich davon allerdings offensichtlich nicht einschüchtern: „Wir sind bei seiner Verpflichtung von einigen etwas schräg angeschaut worden, weil er davor mit Oberhaid aus der Landesliga abgestiegen ist“, erinnert sich Stöcker. Trotzdem habe man sich aus den über 20 Bewerbungen letztendlich für Baumer entschieden – der das Vertrauen mittlerweile zurückgezahlt hat. Folgerichtig belohnte der Club Baumer und sein Trainerteam vor einigen Wochen mit neuen Verträgen.

Angespannte Lage bei Bayern Hof und Eintracht Münchberg

Während sich der TSV Neudrossenfeld und seine Anhänger nach dem letzten Saisonspiel gegen Eltersdorf am 17. Mai mit aller Gelassenheit ihrer Abschlussfeier widmen dürfen, ist die Lage bei Bayern Hof und Eintracht Münchberg deutlich angespannter. Während die SpVgg mit einer Niederlage gegen Weiden am kommenden Wochenende auf einen Relegationsrang abrutschen könnte, hat der Aufsteiger aus Münchberg lediglich drei Punkte Vorsprung auf den TSV Karlburg – und damit auf den direkten Abstiegsrang. Unseren Bericht zum Spiel der Münchberger am Wochenende sehen Sie am Montag im „Treffer“!