Hof: Betrüger spähen Bankdaten aus - 2 Rumänen in Haft

Mit einem Haftbefehl endeten die dreisten Machenschaften zweier rumänischer Betrüger am Wochenende. Die Männer hatten mit dem Ziel des sogenannten „Skimming“, dem illegalen Ausspähen elektronischer Daten von Zahlungskarten, in einer Bankfiliale im Stadtgebiet von Hof einen Geldausgabeautomaten manipuliert.

Nachdem dieser die Karte einer Kundin eingezogen hatte, schöpften die Bankangestellten Verdacht. Hofer Polizisten nahmen am Samstagnachmittag zwei dringend tatverdächtige, rumänische Staatsangehörige fest. Inzwischen sitzen die beiden Männer in Untersuchungshaft.

 

Manipuliertes Kartenlesegerät und versteckte Kamera

 

Eine 50-jährige Hoferin, die am Samstagmorgen in einer Bankfiliale in der Straße „Kirchplatz“ am Automaten Geld abheben wollte, wurde Opfer dieser Betrugsmasche. Sie gab ihre PIN ein, bekam jedoch weder Bargeld ausgezahlt, noch ihre EC-Karte wieder. Daraufhin informierte die Dame Bankmitarbeiter, die ihren Sicherheitstechniker verständigten. Der Fachmann überprüfte den Geldausgabeautomaten und stellte dabei schließlich die fast unsichtbare Manipulation an der Leiste des Kartenlesegerätes fest. Nach längerer Suche fanden Bankmitarbeiter außerdem eine versteckte Kamera und verständigten die Polizei.

 

Couragiertes Verhalten führt zur Festnahme

 

Gegen 15 Uhr fiel dem Sicherheitstechniker ein verdächtiger Mann am Geldautomaten im Vorraum der Bankfiliale auf, der nach kurzer Zeit schnell wieder verschwand. Der Angestellte nahm unbemerkt die Verfolgung auf und verständigte dabei die Polizei. Nur kurze Zeit später stellten Hofer Polizisten zwei 34 Jahre und 44 Jahre alten Rumänen und nahmen sie fest. Auch das Auto der Betrüger konnten die Beamten ermitteln und stellten den Wagen sicher.

 

 Ermittlungen aufgenommen

 

Polizisten des Fachkommissariats der Kripo Hof und die Hofer Staatsanwaltschaft haben die umfangreichen Ermittlungen, insbesondere zu den Geschädigten der Betrüger, aufgenommen. In der Regel merken die Betroffenen nicht, dass die Daten ihrer EC-Karten ausgespäht werden, sie erhalten ihre Bankkarte zurück und auch das gewünschte Geld. Die zwei festgenommenen Täter arbeiteten äußerst professionell. Die Manipulationen an dem Geldausgabeautomaten sowie die perfekt getarnte, winzige Kamera, waren fast nicht erkennbar. Spezialisten des Bayerischen Landeskriminalamt werden an den sichergestellten Teilen des Automaten noch genauere Untersuchungen vornehmen.  Mit den ergaunerten Kartendaten können die Betrüger dann Kopien der Bankkarten fertigen und zusammen mit weiteren ausgespähten Daten, aus dem Ausland die  Konten ihrer Opfer leeren.

 

Haftbefehle erlassen

 

Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Hof erfolgte am Sonntag die Vorführung der zwei Männer bei dem Ermittlungsrichter. Dieser erließ gegen Beide Haftbefehle worauf Beamte die Rumänen in verschiedene Justizvollzugsanstalt einlieferten.

 

 

Die Oberfränkische Polizei warnt wiederholt vor der Skimming-Masche und rät:

 

  • Gehen Sie stets sorgsam mit Ihren Zahlungskarten um und bewahren Sie die PIN immer getrennt von der Karte auf.
  • Haben Sie mehrere Zahlungskarten? Betätigen Sie den Türöffner eines Bankinstitutes nicht mit der gleichen Karte, mit der Sie anschließend Geld abheben möchten.
  • Geben Sie Ihre PIN niemals an einem Türöffner eines Bankinstitutes ein. Kein Geldinstitut verlangt für den Zugang zum Geldautomaten die Eingabe der PIN. Der Kartenleser hat immer nur die Funktion des Türöffners. Verständigen Sie in solchen Fällen die Polizei und das Geldinstitut.
  • Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
  • Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (z. B. Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab. Das erschwert das „Ausspähen“ per Kamera oder Foto-Handy erheblich.
  • Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, z. B. angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz.
  • Bei Verdacht auf Manipulation sollten Sie den Automaten nicht nutzen. Verständigen Sie die Polizei, um mögliche Spuren sichern zu können.
  • Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
  • Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank bzw. den bundesweiten Sperrnotruf unter 116116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.

 

 



 

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