Zahlreiche Wohnungsdurchsuchungen im Bundesgebiet
An den umfangreichen Ermittlungen waren nicht nur oberfränkische Kripobeamte beteiligt, sondern auch das Bayerische Landeskriminalamt, das Bundeskriminalamt, die Bayerische Bereitschaftspolizei und zahlreiche Dolmetscher. Eine Vielzahl von Personen wurde genauer unter die Lupe genommen und mehrere Wohnungen, auch außerhalb Bayerns, durchsucht.
Umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit der Beamten
Die Ermittler setzten große Hoffnungen in die Öffentlichkeitsfahndung. Sowohl der abgesetzte Notruf, als auch Bilder der verschwundenen Schmuckstücke wurden veröffentlicht, um Hinweise aus der Bevölkerung zu erhalten. Zudem wurden über sämtliche Medien Zeugenaufrufe gestartet. Die Beamten suchten auch nach Hinweisen zu verdächtigen Männern, falschen Wasserwerkern und Fahrzeugen.
Rund 1.000 Spuren & 680 Vernehmungen
Insbesondere am Tatort sicherten die Experten der Spurensicherung der Kriminalpolizei Bayreuth allein in den ersten Tagen rund 1.000 Spuren. Nicht nur im Haus des Opfers, sondern auch im Umfeld der späteren Tatverdächtigen wurden zahlreiche Gegenstände, insbesondere Kommunikationsmittel für eine Untersuchung sichergestellt. Im Laufe der monatelangen Ermittlungen führten die Beamten der SOKO „Inn“ rund 680 Vernehmungen im ganzen Bundesgebiet durch.
„Aktenzeichen XY“ sollte entscheidende Hinweise bringen
Mitte Mai 2017 wurde der Mordfall in der ZDF-Sendereihe „Aktenzeichen XY ungelöst“ gezeigt. Mitteilungen, die bei der Sonderkommission über das eigens eingerichtete Hinweistelefon eingingen, führten zu weiteren Ermittlungen. Außerdem wurde eine Belohnung in Höhe von 10.000 Euro für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder zur Ergreifung des Täters führen, ausgelobt. Ein entscheidender Hinweis zur Aufklärung des Verbrechens konnte jedoch zunächst nicht erlangt werden.
Gesicherte DNA-Spuren bringen den Durchbruch
Schließlich brachte das Ergebnis der akribisch gesicherten Spuren vom Tatort den Durchbruch. An mehreren Stellen im Wohnhaus wurden DNA-Spuren sowie weitere Hinweise auf die zwei Tatverdächtigen gefunden und beweiskräftig gesichert. Ein 35-Jähriger aus Schwaben wurde Mitte Juni 2017 durch ein Spezialeinsatzkommando festgenommen. Später geriet auch ein Bekannter des Verdächtigen ins Visier der Ermittler. Auch bei dem 34-Jährigen erhärtet sich der Verdacht schnell.
Angeklagt wegen Mordes
Beiden Männer traten bereits vorher wegen schwerer Straftaten in Erscheinung. Die Erkenntnisse der Bayreuther Kripobeamten lieferten zahlreiche Ermittlungsansätze zur Aufklärung weiterer Straftaten, die beiden Männer zur Last gelegt werden. Aufgrund der umfangreichen Ermittlungsergebnisse der SOKO „Inn“ hat die Staatsanwaltschaft Bayreuth nun Mordanklage gegen beide Beschuldigten erhoben.