
Stadt Wunsiedel
Totes Mädchen in Wunsiedel: Ermittlungen wegen Verdachts eines Tötungsdeliktes laufen
UPDATE: Obduktion erbrachte Hinweise auf eine Fremdeinwirkung - über 40-köpfige Sonderkommission im Einsatz
UPDATE (06. April, 12:49 Uhr):
Nachdem am Dienstag im Kinder- und Jugendhilfezentrum in Wunsiedel ein totes Mädchen aufgefunden wurde, wird aktuell wegen Verdachts eines Tötungsdeliktes ermittelt. Erste Ergebnisse einer Obduktion erbrachten Hinweise auf eine Fremdeinwirkung, die für den Tod der Zehnjährigen ursächlich sein dürfte. Inzwischen ermittelt die über 40-köpfige Sonderkommission "Park" an dem Fall, das geben Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag bekannt.
Sämtliche Zeugen werden vernommen - auch im sozialen Umfeld der Zehnjährigen
Für die Ermittlungen wurde das Areal abgesperrt. Unterstützung bei der weitläufigen Absperrung rund um den Tatort erhalten die Ermittler zudem von der Bayerischen Bereitschaftspolizei. Spuren werden weiter ausgewertet, auch in enger Zusammenarbeit mit der Rechtsmedizin und dem Bayerischen Landeskriminalamt. Im Rahmen der Ermittlungen führt die Soko "Park" auch im sozialen Umfeld des Opfers Befragungen und Überprüfungen durch. Wie eine Sprecherin der Polizei auf TVO-Nachfrage mitteilte, werden auch Personen befragt, die sich vor und nach dem Tatzeitpunkt in der Einrichtung aufhielten. Derzeit gibt es keine Hinweise, dass sich jemand unberechtigt von außen Zutritt zur Einrichtung verschafft hat.
Keine Personen in Gewahrsam - keine Tatverdächtige
Wie TVO bereits ausführlich berichtete, bestehe derzeit kein konkreter Tatverdacht gegen eine Person oder mehrere Personen. Zudem befinden sich auch keine Beschuldigten in Gewahrsam. Ermittlungen in Richtung eines Sexualdeliktes können die Ermittler nicht bestätigen.
Bewohner und Mitarbeiter werden derzeit von geschulten Fachkräften betreut
Ein Großteil der Kinder und Jugendlichen befand sich während der polizeilichen Maßnahmen auf einer organisierten Ski-Freizeit. Geschulte Polizeikräfte, Notfallseelsorger und Psychologen betreuen die Bewohner und Beschäftigten der Einrichtung. Laut Träger der Einrichtung sind dort 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt; ebenso viele Kinder im Alter zwischen 3 bis 19 Jahren sind dort untergebracht. "Das Wichtigste für die Kinder sind in dieser Situation Struktur, Sicherheit und die Begleitung durch vertraute Bezugspersonen", heißt es weiter. Für die weitere Arbeit steht die polizeiliche Betreuungsgruppe außerdem im engen Austausch mit den zuständigen Behörden und Einrichtungen.
Bayerns Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) wird an diesem Donnerstag nach Wunsiedel reisen und vor Ort ihre Anteilnahme aussprechen.
Programmtipp: TVO wird erneut vor Ort in Wunsiedel berichten. Mehr dazu erfahren Sie an diesem Donnerstag in "Oberfranken Aktuell". Die Sendezeiten sind 18 Uhr im Kabel und 19 Uhr via SAT auf FrankenPlus. Sie finden die Sendung auch online unter www.tvo.de im Livestream und in der Mediathek. +++
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Aktuell-Bericht vom 06. April 2023
Familien- und Sozialministerin Ulrike Scharf in Wunsiedel - am Ort des Geschehens

