
Stadt Coburg
+UPDATE+ Farbattacke auf Ehrenmal in Coburg: Kripo Coburg sucht nach Zeugen - 2.000 Euro Sachschaden im Hofgarten
Aufsehenerregende Protestaktion im Hofgarten
UPDATE (22. Mai, 12:27 Uhr):
Nachdem die Gruppe "Studierende gegen Burschenschaften" bereits am Mittwoch über ihre Farbattacke auf das Ehrenmal im Coburger Hofgarten informiert hatte, schilderte die Polizei am Folgetag per Pressemitteilung weitere Details des Vorfalls. Darüber hinaus sucht die Kriminalpolizei Coburg nach Zeugen.
Studentengruppe im Fokus der Ermittlungen
Im Zeitraum zwischen Mitternacht und 08:00 Uhr morgens hatten die Täter die Steinstatue mit rosa Farbe übergossen und den Tatort anschließend unerkannt verlassen. Wie die Polizei auf Nachfrage von TV Oberfranken mitteilte, sei den Ermittlern das Bekennerschreiben der "Studierenden gegen Burschenschaften" bekannt und darüber hinaus Gegenstand der aktuell anlaufenden Ermittlung.
Kriminalpolizei Coburg sucht nach Zeugen
Der bei der Aktion entstandene Sachschaden wird auf etwa 2.000 Euro geschätzt. Zeugen, die in den frühen Morgenstunden verdächtige Personen im Hofgarten beobachtet haben, werden gebeten, sich bei der Kriminalpolizei Coburg unter der Telefonnummer 09561/6450 zu melden.
ERSTMELDUNG (21. Mai, 13:37 Uhr):
Rund zwei Wochen vor Beginn des diesjährigen Coburger Convents wurde das Ehrenmal im Coburger Hofgarten zum wiederholten Male Ziel eines Angriffs der Gruppe "Studierende gegen Burschenschaften". In der Nacht vom Dienstag (20. Mai) auf Mittwoch wurden die drei Figuren mit den Namen "Ehre", "Freundschaft" und "Vaterland" mit leuchtend pinker Farbe beschmiert.
Farbattacke auf Ehrenmal: Scharfe Kritik an der Stadt Coburg
In einem offiziellen Statement verteidigte die Gruppe ihre Aktion und bezeichnete das Ehrenmal als kriegsverherrlichendes Denkmal. Mitglied Viola Grzimek erklärte weiterhin ausführlich, was man mit der Farbattacke erreichen will:
Die Statue ehrt die deutschen Täter*innen der beiden Weltkriege und ignoriert deren unzählige Opfer. Die Werte, die das Denkmal benennt, haben zu vielfachem Massensterben geführt und unsägliches Leid über die Erde gebracht. Indem Coburg ihnen dauerhaft ein Zeichen setzt, schlägt sich die Stadt klar auf die Seite dieser Kriegstreiber. Auch der Coburger Convent bekennt sich alljährlich zu diesen völkisch-militaristischen Ideen. Die Kranzniederlegung und der Fackelmarsch zeigen, dass der CC entgegen seiner Beteuerungen nicht unpolitisch ist, sondern sich bewusst nicht von nationalsozialistischen Riten und Personen distanziert, sondern ihnen als Helden gedenkt. Bedenkt man die Geschichte und klar hierarchische Struktur mit Verpflichtung fürs Leben, wird klar, dass eine Verbrüderung der im CC organisierten Burschenschaftler mit Altnazis und ein Wandeln in ihren Fußstapfen wenig überraschend sein darf.
(Viola Grzimek, Sprecherin von "Studierende gegen Burschenschaften")
Studentengruppe kritisiert Coburger Convent für "fremden-, frauen- und queerfeindlichen Haltungen"
Die laut der Gruppe "fremden-, frauen- und queerfeindlichen Haltungen" des Coburger Convents seien Folgen der Berufung auf Tradition und würden jedes Jahr während des Pfingstkongresses zu Übergriffen führen. Der Sprecher Sam Lange ordnet die Bearbeitung des Denkmals folgendermaßen ein:
Die Verschönerung der Statue reiht sich ein in eine ebenfalls lange widerständige Historie. Mit der pinken Einfärbung prangern wir den Antifeminismus des CC und dessen Unterstützung durch die Stadt an, schaffen Aufmerksamkeit und fordern unseren Platz im Stadtbild, auch angesichts des bevorstehenden Burschentreffens ein.
(Sam Lange, Sprecher von "Studierende gegen Burschenschaften")