Vor dem Landgericht Bamberg beginnt am Donnerstag (27. November) der Prozess gegen einen albanischen Callcenter-Betrüger, der gemeinsam mit seiner Bande einen immensen Schaden verursacht haben soll. Bis zum 08. Dezember sind insgesamt vier Prozesstage angesetzt. Vor dem Landgericht wurde zuletzt auch das Urteil im Breitengüßbacher Tiefkühlpizza-Mordprozess verkündet, wobei im Laufe der Verhandlungen schier unglaubliche Details ans Licht gekommen waren.
Albanischer Callcenter-Betrüger auf der Anklagebank
Wie das Landgericht Bamberg in einer Pressemeldung mitteilt, findet das Strafverfahren gegen den 40-jährigen Angeklagten B. wegen gewerbsmäßigen Bandenbetruges vor der 5. Strafkammer statt. Dem Angeklagten werde zur Last gelegt, als Leiter eines von einer größeren Tätergruppierung in der nordmazedonischen Hauptstadt Skopje betriebenen Callcenters einer Vielzahl von Personen aus dem deutschsprachigen Raum in Zusammenhang mit mehreren Trading-Plattformen vorgespiegelt zu haben, dass sie durch Einzahlung von Geldern und anschließendem Handel mit verschiedenen Finanzprodukten Gewinne erzielen können.
Bande aus Skopje soll immensen Sachschaden verursacht haben
Dabei soll eine Investition oder ein Vorhalten von Anlegergeldern zur Rückzahlung beziehungsweise zur Gewinnausschüttung durch die Tätergruppierung nicht stattgefunden haben, sondern von Anfang an geplant gewesen sein, die überwiesenen Geldbeträge für sich zu vereinnahmen. Im Zeitraum Februar 2018 bis in das Jahr 2022 soll der Angeklagte im Zusammenhang mit verschiedenen Trading-Plattformen bei diversen Kunden einen Gesamtschaden in Höhe von rund 25.000.000 Euro verursacht haben.
Zentralstelle Cybercrime Bayern legt Scammern das Handwerk
Das Ermittlungsverfahren wurde von der Zentralstelle Cybercrime Bayern der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg geführt. Die Behörde hatte zuletzt auch drei israelischen Callcenter-Betrügern das Handwerk gelegt, die ebenfalls einen Schaden im Millionenbereich angerichtet hatten.