So., 17.10.2021 , 12:06 Uhr

Franken

Stolz auf die Knolle: Der Franken-Trüffel sorgt für Furore

Kommt bald ein nächstes Premium-Lebensmittel aus Franken?

Ein erster Versuch, Brachflächen zum Trüffel-Anbau zu nutzen, zeigt nach acht Jahren Arbeit jetzt Erfolg. Dies vermeldete am Wochenende des bayerische Landwirtschaftsministerium mit. Ministerin Michaela Kaniber (CSU) präsentierte jetzt den ersten Trüffel, der auf einer Versuchsfläche der Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) in Franken gefunden wurde. Wo genau, dies teilte die Behörde nicht mit, denn Sammeln, auch kleiner Mengen Trüffel, ist in Deutschland untersagt.

Trüffelhund „Elli“ hat die richtige Nase

Dieser aktuelle Fund gleicht einer Sensation. Acht Jahre mussten die Verantwortlichen warten, ob der Versuch, Brachflächen im Rahmen der Diversifizierung dazu zu nutzen, Kulturtrüffel anzubauen, erfolgreich sein wird. Der Spürnase des Trüffelhunds „Elli“ sei Dank, wurden jetzt fünf stattliche Exemplare des Burgundertrüffels gefunden.

Der Trüffel liebt fränkische Wälder

Laut Ministerium fühlt sich der Trüffel gerade in fränkischen Wäldern, die auf Kalkböden stehen, besonders wohl. Genau hier bilden sie eine sogenannte Mykorrhiza und wachsen in der charakteristischen Knollenform unterirdisch heran. Unter der Mykorrhiza versteht man eine Symbiose zwischen Pilz und Pflanze.

Auch in Deutschland werden Trüffel angebaut

Da in Deutschland das Sammeln von Trüffeln verboten ist, kommen diese hauptsächlich aus Italien, Kroatien oder Frankreich bei uns auf den Tisch. Dennoch werden bereits heute auf rund 400 Hektar in Deutschland Trüffel angebaut. Auf diesen Flächen stehen unter anderem Haselnuss, Buchen und Eichen, deren Wurzeln vor der Pflanzung mit Trüffelsporen beimpft wurden. Genau hier dürfen die Trüffel dann auch offiziell geerntet werden.

Untersuchungen begannen bereits 2014

Einige dieser Trüffelanlagen befinden sich mittlerweile auch in Franken. Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau untersucht bereits seit 2014, wie sich etwa Mulchen, Bewässerung oder Düngung auf den Trüffelertrag auswirken. Gleichzeitig wird untersucht, ob es ein Vermarktungspotenzial gibt, wenn aufgelassene Flächen zur Trüffelproduktion verwendet werden. Nach dem aktuellen Fund kann die wissenschaftliche Arbeit jetzt so richtig starten.

 

Die spannendste Frage wird nun vermutlich sein, wie schmeckt der Franken-Trüffel eigentlich. Erste Rückmeldungen zu den aktuellen Funden sind mehr als positiv. Und vielleicht haben wir in einigen Jahren ja ein neues bayerisches Premiumprodukt.

(Michaela Kaniber, Bayerisches Landwirtschaftsministerin)

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