Fr., 02.05.2025 , 11:30 Uhr

Deutschland

"Versammlung von Verfassungsfeinden": Klare Statements aus Bayerns Politik zur AfD-Entscheidung des Verfassungsschutzes

Söder sieht einen "finalen Weckruf"

Die Einstufung der AfD als gesichert rechtsextremistisch durch das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) am Freitag (2. Mai) schlägt derzeit hohe Wellen. Aus Bayerns Politik gab es nun erste Stellungnahmen zur Entscheidung des BfV, unter anderem von Markus Söder.

Bayerns Ministerpräsident beschwört "null Toleranz und null Zusammenarbeit"

In einem Post auf dem Kurznachrichtenportal X (ehemals Twitter) bezeichnete der bayerische Ministerpräsident das Ergebnis der Untersuchung des Verfassungsschutzes als "finalen Weckruf":

 

Die AfD ist insgesamt rechtsextremistisch. Damit ist klar: Für Feinde der Demokratie kann es null Toleranz und null Zusammenarbeit geben. Die Brandmauer steht weiterhin. Wir haben einen klaren Kurs: keine Dämonisierung, aber eben auch keine Relativierung. Wir werden die AfD weiter inhaltlich stellen und durch gutes Regieren entlarven.

(Markus Söder, Bayerischer Ministerpräsident)

 

"Versammlungen von Verfassungsfeinden": Staatsminister Blume mit deutlichen Worten zur AfD

Söders CSU-Parteikollege Markus Blume, der aktuell den Posten als Staatsminister für Wissenschaft und Kunst bekleidet, wählte in den sozialen Netzwerken ebenfalls deutliche Worte und bezeichnete die AfD als eine "Versammlung von Verfassungsfeinden", die man "weiter entlarven und inhaltlich stellen" müsse.

Bayerische Politiker fordern Verbotsverfahren

Auch außerhalb der Union zeigten Politiker und Politikerinnen ihre Zustimmung für die Einstufung. Katharina Schulze, Fraktionsvorsitzende der Grünen im bayerischen Landtag, wurde auf dem X-Account ihrer Landtagsfraktion folgendermaßen zitiert: "Endlich Klarheit. Es braucht jetzt sehr dringend ein AfD-Verbotsprüfverfahren. Jede Sekunde, die wir hier verlieren, ist eine zu viel!" Ähnliche Töne schlägt auch der Vorsitzende der SPD Bayern, Florian von Brunn, an:

 

Wir müssen unsere Demokratie und Verfassung schützen & verteidigen. Wenn eine Partei verfassungsfeindlich ist, muss sie verboten werden. Deswegen muss jetzt ein Verbotsverfahren gegen die AfD eingeleitet werden.

(Florian von Brunn, Co-Vorsitzender SPD Bayern)

 

CSU-Fraktionsvorsitzender Klaus Holetschek sieht die AfD als "Systemfeind"

Die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag äußerte sich am Freitagnachmittag ebenso zu der Entscheidung des Verfassungsschutzes und begrüßte die getroffene Einstufung. Für den Fraktionsvorsitzenden Klaus Holetschek ist die Partei ein "Systemfeind".:

 

Jetzt ist es amtlich: Die AfD ist keine ‚normale‘ Partei, sondern ein Systemfeind. Ihr rechtsextremistisches Weltbild ist mit unserer Verfassung nicht vereinbar. Das sehen auch die Expertinnen und Experten des Verfassungsschutzes so. Die Neubewertung bestätigt unsere Linie, entschlossen und konsequent gegen die AfD vorzugehen. Das gilt besonders im Landtag, den die AfD nicht selten als Showbühne für Provokationen nutzt. Wir müssen und werden die AfD weiterhin politisch bekämpfen und entlarven – in den Parlamenten, aber auch in den Sozialen Medien und auf der Straße. Ein Verbotsverfahren ist für mich deshalb keine bevorzugte Lösung.

(Klaus Holetschek, CSU-Fraktionsvorsitzender im Bayerischen Landtag)

 

Statement von Markus Söder via X

Statement von SPD MdB Andreas Schwarz (Bamberg) via X

Statement von Ronja Endres, SPD-Co-Vorsitzende in Bayern via X

Das könnte Dich auch interessieren

01.12.2025 Der TVO-Adventskalender 2025 Begeben Sie sich mit uns auf eine magische Reise durch die Adventszeit - Jetzt mitmachen und tolle Preise gewinnen! 27.11.2025 Oberfranken: Das Einkommen steigt, doch es bleibt im bayernweiten Vergleich niedrig Wie das Bayerische Landesamt für Statistik mitteilte, erhöhte sich das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte in Bayern je Einwohner in dem Zeitraum von 2013 bis 2023 um 36,3 Prozent. Oberfranken liegt genau im bayerischen Durschnitt und belegt im bayernweiten Vergleich Platz vier. Doch bei dem Blick auf die reinen Zahlen ist Oberfranken das Schlusslicht. Hier haben die Menschen am wenigstens Geld zur Verfügung. Und das zeigt sich auch im direkten Vergleich der Kreisfreien Städte und 26.11.2025 +UPDATE+ Sozialausgaben steigen drastisch: Oberfranken hebt Bezirksumlage 2026 auf 23,7 Prozent an Der Bezirkstag von Oberfranken hat in seiner Sitzung am Mittwoch (26. November) den Haushalt für das Jahr 2026 verabschiedet. Die anhaltend stark steigenden Sozialausgaben erfordern eine weitere Anhebung der Bezirksumlage – um 2,4 Punkte auf künftig 23,7 Prozent. Diese Entscheidung wurde mehrheitlich mitgetragen. Bereits bei der Einbringung des Haushalts in der vergangenen Woche war deutlich geworden, dass der Bezirkshaushalt erneut unter außergewöhnlichen Belastungen steht. 26.11.2025 Organisierte Kriminalität 2024: Zahl der Tatverdächtigen gestiegen – Schaden explodiert auf 1,4 Milliarden Euro Die Bayerische Polizei und Justiz ziehen für 2024 eine Bilanz im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität. Laut dem gemeinsamen Lagebild wurden fast 1.000 Tatverdächtige aus 54 Ländern ermittelt – rund 100 mehr als im Vorjahr. Insgesamt führten die Behörden 78 Ermittlungsverfahren.