Der Rote Vari ist das neue „Zootier des Monats“ im Zoo Hof. Mit seinem leuchtend rot-schwarzen Fell und den goldgelben Augen gehört er zu den auffälligsten Lemuren der Welt. In seiner Heimat, der Masoala-Halbinsel im Nordosten Madagaskars, lebt dieser faszinierende Primat in den tropischen Regenwäldern und verbringt den größten Teil seines Lebens hoch oben in den Baumkronen.
Innerhalb von 25 Jahren ist die Wildpopulation um 80 Prozent zurückgegangen
Doch die Zukunft dieser besonderen Tiere ist alles andere als gesichert. Durch Abholzung, Brandrodung und die Umwandlung von Waldflächen in Ackerland hat sich ihr Lebensraum dramatisch verkleinert. Innerhalb von nur 25 Jahren ist die Wildpopulation um mehr als 80 Prozent zurückgegangen. Heute zählen Rote Varis zu den 25 am stärksten gefährdeten Primaten der Erde – ihr Bestand gilt offiziell als vom Aussterben bedroht.
Zusammenarbeit für den Artenschutz
Um diese eindrucksvolle Art zu bewahren, arbeiten Zoos weltweit in Erhaltungszuchtprogrammen eng zusammen. Dabei steht nicht allein die Zahl der Nachkommen im Vordergrund, sondern die langfristige Sicherung gesunder und genetisch stabiler Populationen. Im Zoo Hof lebt derzeit ein älteres Varipärchen, das zwar nicht mehr aktiv an der Zucht teilnimmt, aber dennoch einen Beitrag leistet: Durch ihr seniorengerechtes Zuhause in Hof schaffen sie Platz und Kapazitäten für jüngere Tiere in anderen Einrichtungen, die für die Nachzucht besonders wichtig sind, wie der Zoo Hof am Montag (3. November) mitteilt.
Feinschmecker mit ökologischem Nutzen
Auch im Alltag zeigen die Roten Varis, wie wichtig sie für ihr Ökosystem sind. Sie gelten als echte Gourmets und bevorzugen reife Früchte. Dabei helfen sie dem Regenwald auf ganz natürliche Weise: Mit ihrem Fressverhalten verbreiten sie die Samen vieler Pflanzen und tragen so zur Regeneration des Waldes bei. Dank ihrer leuchtend gelben Augen behalten sie auch bei schwachem Licht den Überblick, und mit über zehn verschiedenen Lauten verständigen sie sich lautstark – und ausgesprochen charmant.