Die Kriminalpolizei Bayreuth warnt vor einer neuen Masche von Betrügern, die auf Online-Handelsplattformen Anlageprodukte mit scheinbar hohen Gewinnchancen bei einfachster Handhabung anbieten. Eine 82-jährige Frau aus Bayreuth wurde jetzt ein Opfer dieser Masche.
Immer wieder werden Menschen mit Geschichten über leicht verdientes Geld, Bitcoins und anderen „Kryptowährungen“ auf dubiose Trading-Plattformen im Internet gelockt. Im Glauben an eine scheinbar seriöse Beratung werden die Opfer auf diese Weise zum Teil um ihre gesamten Ersparnisse gebracht, so wie jetzt eine 82-jährige Frau aus Bayreuth.
Bayreutherin Seniorin verliert 80.000 Euro
Die Seniorin überwies zunächst 250 Euro über eine Trading-Plattform auf ein ausländisches Konto. In der Folge investierte die 82-Jährige weitere 80.000 Euro! Erst dann bemerkte sie, dass sie auf eine Betrugsmasche hereingefallen war. Daraufhin brach sie den Kontakt wieder ab. Ihr erspartes Geld war inzwischen allerdings verloren. Die Betrüger meldeten sich kurze Zeit später erneut bei der Bayreutherin. Diesmal unter dem Vorwand, ihr das verlorene Geld ersetzen zu wollen. Hierfür müsse sie lediglich eine Gebühr bezahlen. Dieser zweite Betrugsversuch scheiterte allerdings.
Täter stellen Fake-Handelsplattformen online
Die Täter gehen laut Polizei immer auf die gleiche Weise vor: Sie stellen Internetseiten online, die durch teure und professionelle Werbeanzeigen den Eindruck von seriösen Handelsplattformen vermitteln. Den Anlegern wird vorgespielt, bei den Transaktionen bestehe kaum ein Risiko aber dafür aber eine hohe Rendite, die bereits nach kürzester Zeit erzielt werden könnte. Durch die scheinbar hohen Gewinnspannen lassen sich die Opfer zunächst zu kleineren Geldüberweisungen und später zu höheren Investitionen verleiten.
Investiertes Geld ist verloren
Laut den Ermittlern werden die überwiesenen Beträge aber nicht zur Geldanlage verwendet, sondern sind für die „Anleger“ vollumfänglich verloren. Auf den Betrugsplattformen werden von den Tätern unter anderem Anlageprodukte wie Aktien, Binäre Optionen, Devisen und Kryptowährungen zum Handel angeboten, die aber keinen realen Hintergrund haben. Die Vorgehensweise der Betrüger ist vergleichbar mit sogenannten Fake-Shops, in denen nicht existente Waren angeboten werden.
Totalverlust vorprogrammiert
Die Aussichten für Betroffene, das scheinbar investierte Geld wiederzuerlangen, sind laut der Polizei sehr gering. Die Täter überweisen und verschieben Kundengelder auf Konten im Ausland. Die Betreiberfirmen der Handelsplattformen wechseln häufig und bei den Firmensitzen handelt es sich um Offshore-Briefkastenadressen. Der Totalverlust des Kapitals ist somit vorprogrammiert.
Polizei: „So schützen Sie sich“