Di., 06.09.2022 , 15:56 Uhr

Oberfranken

"Die Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus": Handwerkskammer kritisiert Entlastungspaket der Ampel-Koalition

Existenzielle Notrufe von Betrieben würden sich mehren

Im Zuge der Energiekrise beschlossen die Spitzen der Ampel-Koalition ein drittes Paket, um die Bürgerinnen und Bürger zu entlasten. TVO berichtete hierzu ausführlich. Viel Kritik dazu gibt es am Dienstag (06. September) von der Handwerkskammer für Oberfranken: "Die Maßnahmen reichen bei weitem nicht aus", heißt es in einer offiziellen Mitteilung der Kammer.

Ergebnisse für die Handwerkskammer enttäuschend

Die Handwerkskammer erreiche immer mehr existenzielle Notrufe von Betrieben, die unmittelbar Hilfe benötigen würden. Insbesondere zum jetzigen Zeitpunkt, zu dem der Tankrabatt ohne Folgemaßnahmen ausgelaufen ist, sei eine Unterstützung für das Handwerk im ländlichen Raum wichtig. So fügt die Handwerkskammer hinzu:

 

Für unsere Handwerksbetriebe sind die Ergebnisse eine Enttäuschung: Es ist nicht nachzuvollziehen, dass mögliche Entlastungen erst zeitverzögert angegangen werden und somit die Dringlichkeit einer Unterstützung für unsere Betriebe nicht berücksichtigt wird – denn Zeit haben wir nicht.

(Matthias Graßmann, Präsident der HWK für Oberfranken)

 

Härtehilfen für Betriebe notwendig

Die Ampel-Koalition sei schuldig, die Antwort auf die Frage zu liefern, wie die hohen Kosten gesenkt und die Betriebe entlastet werden können. Laut Aussagen der Handwerkskammer brauche es Härtehilfen für Betriebe, "auch wenn im Zuge des Entlastungspakets der Kreis der anspruchsberechtigten Unternehmen für das Energiekostendämpfungsprogramm erweitert werde". Laut dem Hauptgeschäftsführer der HWK für Oberfranken, Reinhard Bauer, müssen abgeschöpfte Zufallsgewinne zur Entlastung genutzt und die Laufzeiten der Atomkraftwerke verlängert werden. Die im Paket angedachten Entlastungen im Unternehmensbereich greifen laut Bauer zwar richtigerweise auch wesentliche Vorschläge des Handwerks auf, doch bleiben sie im Detail sehr vage. 

 

Die Ampel-Regierung beschloss am vergangenen Sonntag (04. September) ein Entlastungspaket mit einem Volumen von 65 Milliarden Euro. Dieses Paket ist auch für Unternehmen gedacht, die ebenso von der Energiekrise betroffen sind. So sollen sie weiterhin bei Investitionen unterstützt werden, ihre Energieversorgung effizienter zu gestalten und umzustellen. Für energieintensive Unternehmen ist zudem die Verlängerung des sogenannten Spitzenausgleichs vorgesehen. Hierbei handelt es sich um eine Steuerbegünstigung bei der Energie- und Stromsteuer. Unter anderem wurde eine Strompreisbremse beschlossen, die ebenso für kleine und mittelständische Betriebe greift. Weitere Maßnahmen finden Sie im Detail HIER.

 

Weiterführende Informationen

Ampel-Koalition beschließt drittes Entlastungspaket: Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?
Ampel-Koalition Betriebe Entlastungspaket Handwerkskammer für oberfranken Kritik

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