Fr., 21.02.2025 , 12:34 Uhr

Stadt und Landkreis Coburg

Ornithologische Sensation: Vogelexperte entdeckt die seltensten Gänse Europas in Oberfranken

Künstlich angelegter Goldbergsee bei Coburg mittlerweile sehr artenreich

Die seltenste Gänse-Art Europas hat der oberfränkische Vogel-Experte Sebastian Lehmeier am Goldbergsee bei Coburg entdeckt. Der Experte bezeichnet die Beobachtung als ornithologische Sensation.

Zwerggänse in einer Gruppe Feldgänse entdeckt

Lehmeier entdeckte die beiden Zwerggänse bei der Beobachtung in einer Gruppe Feldgänse. Zwischen vielen Kanada-, Grau- und einer kleineren Anzahl Blässgänse waren tatsächlich zwei Zwerggänse zu sehen – eine bisher noch nicht beobachtete Vogelart am Goldbergsee. Es sei damit die 236. Vogelart, die rund um das Naturschutzgebiet Goldbergsee und Glender Wiesen gesichtet wurde, heißt es in einer Pressemitteilung des Landesbunds für Vogelschutz Oberfranken. Beide Bereiche des künstlich angelegten Hochwasserrückhaltebecken seien mittlerweile hoch artenreich und deswegen so wertvoll für den Naturschutz.

Die Art ist weltweit gefährdet

Die Zwerggans sei die seltenste Gänse-Art Europas, sie gelte als global gefährdet und sei in Deutschland ein sehr seltener Durchzügler oder Wintergast, heißt es in der Mitteilug weiter. Seit Ende der 1970er Jahre sei sie aus weiten Teilen ihrer Brut-Areale, die von den nördlichen Gebieten Skandinaviens über den Ural bis weit nach Sibirien reichten, verschwunden. Selbst in Skandinavien gebe es heute nur noch wenige Dutzend Brutpaare, europaweit seien es laut der Datenbank für Vögel nur noch 250 bis 400 Brutpaare.

Zwerggänse in Osteuropa und Russland weiter bejagt

Menschliche Bejagung habe die Zwerggans an den Rand des Aussterbens gebracht, dennoch werde die Art in Osteuropa und Russland bis heute weiter bejagt. Die Auswilderung in Menschen-Obhut aufgezogener Zwerggänse habe des den Abwärtstrend bisher nicht aufhalten können.

Vögel nur mit gutem Fernglas zu entdecken

Zwerggänse würden sich von den eng verwandten Blässgänsen nur durch den gelben Lidring, die etwas höher gezogene Blässe und die etwas geringere Größe unterscheiden. Um diese Merkmale in einer größeren Gruppe Vögel festzustellen, brauche es ein Spektiv oder zumindest ein gutes Fernglas, Wissen und Geduld.

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