Das Unwort des Jahres 2016 lautet „Volksverräter“. Dies teilte die Jury der Universität Darmstadt unter dem Vorsitz der Sprachwissenschaftlerin Nina Janich am Dienstag (10. Januar) in Darmstadt mit. Für das letzte Jahr wurden 594 verschiedene Wörter eingeschickt, von denen rund 60 den Unwort-Kriterien entsprachen. Insgesamt erhielt die Jury 1.064 Einsendungen.
Begriff ist ein „Erbe der Diktaturen“
Laut der Jury erfüllt „Volksverräter“ die Kriterien eines Unwortes, weil es ein typisches Erbe von Diktaturen, unter anderem der Nationalsozialisten ist. Als Vorwurf gegenüber Politikerinnen und Politiker ist laut den Sprachforschern das Wort diffamierend und undifferenziert. Mit solch einem Sprachgebrauch wird das ernsthafte Gespräch und die damit für die Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft abgewürgt, so die Begründung.
Unwörter der letzten Jahre