UPDATE (Donnerstag, 23. Oktober / 13:00 Uhr)
Bei dem Prozess um einen Familienvater aus Breitengüßbach, der mehrere Giftanschläge auf seine Ehefrau verübt haben soll, deutet sich bereits am ersten Prozesstag vor dem Landgericht Bamberg ein schnelles Ende der Verhandlungen an.
Rechtsanwalt will Geständnis ausarbeiten
Der Rechtsanwalt des Angeklagten gab infolge eines Rechtsgesprächs vor Gericht an, ein Geständnis ausarbeiten zu wollen. Dieses wird allerdings frühestens am nächsten Prozesstag am kommenden Dienstag abgelegt werden. Am Vormittag des ersten Verhandlungstages wurden mehrere Zeugen vorgeladen. Darunter befanden sich auch zwei Polizisten, die am Abend des insgesamt siebten und letzten Mordanschlages, bei dem sowohl die Frau als auch der Sohn von einer vergifteten Tiefkühlpizza gegessen und lebensgefährliche Vergiftungserscheinungen davongetragen hatten, beim Einsatz am Tatort und bei der Behandlung im Klinikum anwesend waren.
ERSTMELDUNG (Mittwoch, 22. Oktober / 16:49 Uhr)
Am Donnerstag beginnt vor dem Landgericht Bamberg ein Prozess gegen einen Mann aus Breitengüßbach, dem vorgeworfen wird, mehrere Mordanschläge auf seine eigene Ehefrau verübt zu haben. Als im Dezember des vergangenen Jahres der insgesamt siebte Versuch mittels einer vergifteten Tiefkühlpizza scheiterte, hatte sich der Verdacht der Polizei schnell auf den damals 56-Jährigen gerichtet.
Prozess vor dem Landgericht Bamberg - Mann soll mehrere Giftanschläge auf eigene Frau verübt haben
Der Prozess wegen versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung wird vor der 2. Strafkammer stattfinden. Dem Angeklagten wird nach Angaben des Bamberger Landgerichts zur Last gelegt, im Zeitraum vom 16. August 2023 bis zum 11. Dezember 2024 in insgesamt sieben Fällen versucht zu haben, seine Ehefrau durch die "Beibringung diverser Pflanzengifte" zu töten, um in der Folgezeit den aus seiner Sicht nötigen Freiraum zu besitzen, mit einer ihm bis dahin lediglich aus sozialen Netzwerken bekannten Frau ein neues Leben zu beginnen.
Tödliche Tiefkühlpizza im Blickpunkt
Die Ehefrau soll jedoch entgegen dem Plan des Angeklagten jeweils mit dem Leben davongekommen sein. Die Giftanschläge hatten laut Anklage teilweise stationäre Klinikaufenthalte zur Folge, die letztlich sogar mit dem Einsetzen eines Herzschrittmachers verbunden waren. Am 11. Dezember 2024 soll der Ehemann schließlich eine Tiefkühlpizza mit dem Gift des blauen Eisenhuts versetzt und der Geschädigten im Rahmen eines gemeinsamen Abendessens serviert haben. Hierbei soll er wenigstens billigend in Kauf genommen haben, dass der gemeinsame Sohn ebenfalls Teile der Pizza verspeist, was letztlich auch der Fall gewesen sein soll.
Frau und Sohn sollen nur knapp überlebt haben
Durch die Einnahme der hochgiftigen Substanz sollen bei den Geschädigten massive Herzrhythmusstörungen eingetreten sein, die zu einer akuten Lebensgefahr geführt haben sollen. Nur durch das zeitnahe Eintreffen von Notärzten und Rettungssanitätern sowie die zügige Verbringung in unterschiedliche Kliniken soll es letztlich entgegen dem Tatplan des Angeklagten nicht zu einem Ableben gekommen sein.
Polizei nimmt Ehemann in Frankreich fest
Im Anschluss an die Tat soll der Angeklagte mit seiner neuen Lebensgefährtin nach Frankreich geflüchtet sein. Dort konnten ihn Kräfte der französischen Polizei nach einer intensiven Fahndung am 21. Dezember 2024 festnehmen. Es ist der zweite aufsehenerregende Prozess am Landgericht Bamberg in kurzer Zeit, erst in der Vorwoche war dort das Urteil im Fall Katina K. gesprochen worden.