
Stadt Hof
Nach der Hofer Sintflut im Juli 2021: Diese Maßnahmen für den Hochwasserschutz sind vorgesehen
Stadtrat muss zustimmen / Geld muss für die Umsetzung verfügbar sein
Anfang der Woche trafen sich Betroffene der Hochwasserkatastrophe Mitte des letzten Jahres im Hofer Rathaus. Zwischen den Bürgerinnen und Bürgern aus der direkten Umgebung des Leimitzbachs und Vertretern der Stadt fand ein Informationsaustausch über die Ereignisse und Konsequenzen aus der Nacht vom 13. auf den 14. Juli 2021 statt. Hierbei wurden mögliche erweiterte Maßnahmen zum Schutz gegen künftiges Hochwasser auf der Grundlage des bestehenden Konzeptes vorgestellt.
Betroffene Bereiche in Hof
Betroffen waren insbesondere die Bachläufe des Lettenbachs, des Otterbachs (Alsenberger Durchlass) und des Leimitzbachs. Die Heiligengrabstraße und angrenzende Straßen standen unter Wasser. Der Alsenberger Tunnel konnte aufgrund der Wassermassen nicht mehr passiert werden.
Durch die Stadt Hof wurde im März 2017 ein Ingenieurbüro beauftragt, die notwendigen örtlichen Erhebungen und hydraulischen Berechnungen für den Hochwasserschutz durchzuführen. Zunächst hatte sich das Büro um den Lettenbach (2017), den Krebsbach (2018), den Pfaffenlohbach (2019), den Rauhbach / Otterbach (2020) und den Leimitzbach / Bach am Studentenberg (2021) gekümmert. Grundlage dieser Reihenfolge sind laut Stadtverwaltung städtebauliche Maßnahmen in diesen Jahren gewesen. Voraussichtlich im ersten Halbjahr 2022 sollen Vorschläge vorliegen, die Maßnahmen auch für den Leitenbach umzusetzen.
Videos aus der Hofer Flut-Nacht
Erweiterte Maßnahmen im Einzelnen
Für den Leimitzbach hat das Ingenieurbüro 2021 im Rahmen des Hochwasserschutzkonzeptes fünf bauliche Maßnahmen vorgeschlagen. Zunächst soll ein Hochwasserrückhaltebecken östlich der Leimitzer Straße geschaffen werden. Als zweiter Schritt ist in der Folge die Renaturierung des Leimitzbachs zwischen Leimitzer Straße und dem Leimitzgrundweg vorgesehen. Bodenwellen im Bach sollen den Wasserabfluss bremsen. Die dritte Maßnahme sieht eine Verbesserung des Objektschutzes für die Bebauung zwischen Leimitzgrundweg und Christoph-Klauß-Straße vor. Dann ist ein sogenannter „Bypass“ geplant, ein weiteres Wasserrohr durch die Christoph-Klauß-Straße. Schließlich soll ein Neubau der Verrohrung in der Fabrikvorstadt mit hydraulischer Optimierung am Einlaufbauwerk zukünftige Hochwasserschäden vermeiden. Zusätzlich kann durch die Renaturierung des Leimitzbachs und eine Anpassung der Siedlungsentwässerung eine weitere Entlastung geschaffen werden.
Hofer Stadtrat muss dem Maßnahmenkatalog zustimmen
Sollte der Stadtrat den Vorschlägen zustimmen und sollten die Haushaltsmittel für die Umsetzung des Hochwasserschutz- und Rückhaltekonzeptes frei werden, könnte laut Stadtverwaltung bereits 2022 mit den Vorbereitungen, wie zum Beispiel dem Grunderwerb oder der Beauftragung von externen Leistungen begonnen werden.
Jede einzelne Maßnahme für sich würde den Hochwasserschutz am Leimitzbach verbessern. Das ist gerade im Hinblick auf die derzeitige Haushaltslage wichtig zu bedenken.
(Eva Döhla, Oberbürgermeisterin von Hof)