Fr., 13.06.2025 , 10:54 Uhr

Stadt Coburg

Festnahme von mutmaßlicher Schockanruferin: Verdächtige war wohl bundesweit aktiv - 100.000 Euro Vermögensschaden

35-Jährige befindet sich in Untersuchungshaft

Seit geraumer Zeit terrorisieren Betrüger mit Schockanrufen Seniorinnen und Senioren aus Oberfranken, um sie um ihr Erspartes zu bringen. Ende Februar 2025 konnte die Polizei nach einem weiteren Delikt in Coburg die Festnahme einer mutmaßlichen Geldabholerin vermelden. Am Freitag (13. Juni) informierten die Beamten über weitere Ergebnisse der Ermittlungen zu diesem Fall.

Schockanrufe in Oberfranken: Verhaftung im Februar

Am 19. Februar war die 35-Jährige der Polizei nur Stunden nach einem Betrug an einer Seniorin aus Coburg ins Netz gegangen. Das 71-jährige Opfer aus Coburg hatte zuvor eine angebliche Kaution in Höhe einer niedrigen fünfstelligen Summe an eine vermeintliche Justizmitarbeiterin übergeben. Umfangreiche Fahndungsmaßnahmen führten schließlich zur in Wallenfels im Landkreis Kronach erfolgten Festnahme der mutmaßlichen Geldabholerin durch Kräfte der Verkehrspolizei Coburg. Ein Ermittlungsrichter erließ in der Folge auf Antrag der Staatsanwaltschaft Coburg Untersuchungshaftbefehl gegen die 35-jährige polnische Staatsangehörige.

35-Jährige soll auch in anderen Bundesländern aktiv gewesen sein

Die Kriminalpolizei Coburg hatte unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Coburg die Ermittlungen in dem Fall übernommen und konnte inzwischen weitere Taten mit der Frau in Verbindung bringen. So förderte die Arbeit der Beamten vier zusätzliche Betrugstaten ans Licht, in deren Zusammenhang die 35-Jährige ebenfalls im Verdacht steht, als Geldabholerin tätig gewesen zu sein. Die Tatorte befinden sich in Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Niedersachsen.

Polizei geht von 100.000 Euro Vermögensschaden aus

Insgesamt beträgt der Vermögensschaden knapp 100.000 Euro, wobei nur das in Coburg ausgehändigte Bargeld sichergestellt werden konnte. Die Tatverdächtige muss sich wegen des Verdachts des banden- und gewerbsmäßigen Betruges in fünf Fällen strafrechtlich verantworten. Sie befindet sich weiterhin in Untersuchungshaft. Erst in dieser Woche kam es erneut zu Schockanrufen in Oberfranken: Während ein Senior aus Hof den Betrügern Wertgegenstände und Bargeld übergab, erbeuteten die Betrüger von einer Seniorin aus Gräfenberg Bargeld und Gold im mittleren fünfstelligen Bereich.

Warnvideo der Polizei Oberfranken

Mit einem eindrucksvollen Video warnt die Polizei Oberfranken vor Callcenterbetrug. Es enthält Originaltonaufnahmen echter Betrüger sowie die persönliche Geschichte einer Betroffenen, die offen über ihren Betrugsfall berichtet. Schaden in Oberfranken 2024: über zwei Millionen Euro Die Täter geben sich häufig als Polizisten, Behördenmitarbeiter oder Firmenvertreter aus, um ältere Menschen gezielt unter Druck zu setzen und um Geld oder Wertsachen zu erschleichen. Allein in Oberfranken entstand 2024 ein Schaden von über zwei Millionen Euro. Appell der Polizei Das Video soll aufrütteln, sensibilisieren und helfen, weitere Opfer zu verhindern. Die Polizei appelliert: Keine persönlichen Daten am Telefon preisgeben, kein Geld an Fremde übergeben – im Zweifel sofort die echte Polizei kontaktieren. Mehr dazu auch auf unserer Newsseite! Quelle: Polizei Oberfranken
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