UPDATE (Dienstag, 12. April, 15:10 Uhr):
Für großes Aufsehen sorgte am Dienstagmorgen (12. April) ein 48-Jähriger, der auf einer Baustelle auf dem Gelände der Hochschule Hof auf einen 45 Meter hohen Baukran stieg und dort sitzen blieb. SEK-Kräfte brachten ihn nach mehreren Stunden in luftiger Höhe letztendlich sicher zu Boden.
"Ich bin kein Müll"
Gegen 07:15 Uhr alarmierten Bauarbeiter die Polizei, nachdem sie den Mann, der mit Rufen und Pfiffen auf sich aufmerksam machte, auf dem Kran entdeckten. Der 48-Jährige befand sich auf dem Ausleger im Bereich der Gegengewichte und hatte ein Transparent mit dem Wortlaut „Ich bin kein Müll“ ausgerollt. Wie sich im Laufe der folgenden Stunden herausstellte, brachte er damit seinen Unmut wegen seiner Entlassung zum Ausdruck.
Arbeiter erkennt ehemaligen Kollegen
An die Hofer Baustelle wurden Einsatzkräfte von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst und Bergwacht alarmiert und der Bereich abgesperrt. Zunächst war unklar, um wen genau es sich bei dem Mann handelte. Kurze Zeit später erkannte ein Arbeiter seinen ehemaligen Kollegen, der bis Dezember auf der Baustelle beschäftigt war und dann entlassen wurde.
Einsatzleitung alarmiert das SEK
Auf die Ansprache der Polizisten zeigte der 48-Jährige zunächst keinerlei Regung. Da ein erster telefonischer Kontakt zunächst keinen Fortschritt brachte, entschloss sich die Einsatzleitung SEK-Kräfte zu alarmieren.
SEK-Kräfte seilen 48-Jährigen ab
Nachdem ein Telefonkontakt hergestellt wurde, zeigte sich der Mann kooperativ, machte aber einen ausgelaugten Eindruck. Zu keinem Zeitpunkt stellte er Forderungen oder machte Anstalten, sich etwas anzutun. SEK-Beamte stiegen schließlich zu dem Mann auf den Kran und sicherten ihn. Danach seilten sie ihn sicher auf den Boden ab.
Mann wird in Bezirksklinik eingewiesen
Am Boden übernahm ein Notarzt die medizinische Versorgung des unterkühlten Mannes. Ein Vertreter des Ordnungsamtes verfügte nach einer Begutachtung im Rettungswagen eine Einweisung in die Bezirksklinik. Die Polizei leitete Ermittlungen wegen Hausfriedensbruch und Nötigung ein. Rund 70 Einsatzkräfte von unterschiedlichen Organisationen waren für den Einsatz vor Ort.
UPDATE (Dienstag, 12. April, 13:02 Uhr):
Wie die Polizei jetzt mitteilte, konnte der Mann nach seiner Protestaktion am Dienstagmittag (12. April) von dem Kranausleger heruntergeholt werden. Der ehemalige Mitarbeiter der Baufirma saß zuvor mehrere Stunden in 45 Meter Höhe. Die Einsatzkräfte konnten mit ihm zuvor Kontakt aufnehmen. Forderungen stellte der Mann, der Ende 2021 von der Baufirma entlassen wurde, nicht. Am Mittag begaben sich Beamte des SEK in luftige Höhe und sprachen ein weites Mal mit ihm. Anschließend ließ er sich sichern und abseilen. Dazu ein Statement von Heike Mettke von der Hofer Polizei.
ERSTMELDUNG (Dienstag, 12. April, 10:45 Uhr):
Wie die Polizei auf Nachfrage von TV Oberfranken bestätigt, kommt es derzeit in der Albert-Einstein-Straße in Hof zu einem Großeinsatz. Demnach sitzt ein Mann auf einem Kran und will dort auf sich aufmerksam machen. Bei dem Mann handelt es sich um einen ehemaligen Mitarbeiter einer Baufirma, dem im Dezember vergangenen Jahres gekündigt wurde.
Spezialeinsatzkommando versucht Mann vom Kran herunterzuholen
Derzeit versucht ein Spezialeinsatzkommando, den Kontakt zu dem Mann aufzunehmen und ihn vom 45 Meter hohen Kran herunterzuholen. Der ehemalige Arbeit würde sich laut Aussagen der Polizei aktuell ruhig verhalten, in den Händen ein Plakat haltend. Was auf dem Plakat steht, ist derzeit nicht bekannt. Die Polizei geht aktuell davon aus, dass der ehemalige Mitarbeiter wohl wegen seiner Kündigung protestieren würde. Nähere Hintergründe sind zum aktuellen Zeitpunkt nicht bekannt. Derzeit sind zahlreiche Kräfte der Polizei, der Feuerwehr, des Rettungsdienstes und der Bergwacht im Einsatz. Die Durchfahrt ist in diesem Bereich gesperrt. Der Einsatz könnte noch länger andauern, so die Polizei gegenüber TVO.
Hilfe für Betroffene
TVO berichtet in der Regel nicht über derartige Fälle, um keine Anreize für eine Nachahmung zu geben - außer sie erfahren durch besondere Umstände eine besondere Aufmerksamkeit. Wenn Sie selbst depressiv sind, dann kontaktieren Sie bitte sogleich die Telefonseelsorge unter der Adresse telefonseelsorge.de. Unter der kostenlosen Hotline 0800 - 111 0 111 oder 0800 – 111 0 222 erhalten Sie Hilfe von Beratern, die Ihnen Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können.