Mi, 05.03.2014 , 19:24 Uhr

Hof: Oper im Schwurgerichtssaal

Im Hofer Schwurgerichtssaal trug sich heute eine eher ungewöhnliche Gerichtssitzung zu: Holzfäller Jim Mahoney aus Alaska wurde diverser Verbrechen beschuldigt – das Schwerste: Er habe kein Geld. Die Mitarbeiter des Landgerichts saßen hierbei jedoch in den Zuschauerreihen; Richter, Angeklagte und Bürger wurden gespielt von den Sängersolisten und dem Opernchor des Theaters Hof – denn die Szene stammt aus der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“ von Kurt Weill und Bertolt Brecht, die am 14. März Premiere feiert.

Motto „Das Theater Hof geht raus in die Stadt“ 

Diese Presseveranstaltung im Hofer Landgericht fand statt unter dem von Intendant Friese ausgegebenen Motto „Das Theater Hof geht raus in die Stadt“. Wie in der letzten Spielzeit mit dem „Fidelio“-Gefangenenchor im Innenhof der JVA ergeben sich bei der Konfrontation von Kunst und Wirklichkeit spannende Reibungen und Denkanstöße. Ohne eine eindeutige Auslegung der Kapitalismuskritik Brechts vorzugeben, sollte auch heute Theater anregen, unterhalten und aktuellen Assoziationen freien Lauf lassen, z.B. zu gesellschaftlichen Werten in Wirtschaftsfragen. Bei dieser Gelegenheit kam zudem auch theaterunerfahrenes Publikum direkt und ungezwungen mit dem Theater Hof in Berührung.

Handlung des Stücks

Die Handlung der Oper „Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny“: Drei Ganoven, die Witwe Begbick, Fatty und Dreieinigkeitsmoses, fliehen vor der Polizei. Gestrandet am Rande einer Wüste beschließen sie, an Ort und Stelle eine Stadt zu gründen: Mahagonny. Hier wollen sie den Goldgräbern in Bars und Bordellen ihr Vermögen abnehmen. Schnell boomt die Stadt, denn in Mahagonny gilt das „Gesetz der menschlichen Glückseligkeit“: Es ist alles erlaubt! Außer: kein Geld zu haben – und darauf steht dann auch schnell die Todesstrafe, da Richter, Verteidiger und Ankläger die drei fragwürdigen Stadtgründer sind.

Premiere am 14. März

Dem breiten Publikum bietet die Matinée am Sonntag, den 9. März um 11:00 Uhr im Theaterbistro Hintergründe der Inszenierung von Regisseur und Brecht-Spezialist Peter Kupke. Die Premiere findet am Freitag, den 14. März um 19:30 Uhr im Großen Haus statt, der kostenlose Einführungsvortrag beginnt um 19 Uhr.

 


 
Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny Bertolt Brecht Hof Kurt Weill Oberfranken Premiere Theater
Zur Übersicht

Das könnte Dich auch interessieren

22.04.2024 Blitzmarathon in Oberfranken: 884 Raser werden in 24 Stunden geblitzt Von Freitag auf Samstag fand in Oberfranken der 21. Blitzmarathon statt. An insgesamt 73 Messstellen wurden über 24 Stunden insgesamt 884 Raser geblitzt. Damit stieg die Zahl der Verstöße im Vergleich zum Vorjahr leicht an. 15.12.2023 Nach Aus für Agrardiesel-Hilfen: Bauern-Proteste im Hofer Land Tagelang kämpfte die Ampelregierung in Berlin darum, dass Milliardenloch im Bundeshaushalt 2024 zu stopfen. Das Ergebnis ist für viele Bürgerinnen und Bürger mehr als durchwachsen. Der Grund: Ab 2024 drohen Mehrbelastungen beim Tanken, beim Stromverbrauch und beim Heizen. 14.12.2023 Kampf gegen Hasskriminalität: Bayernweite Razzia mit einem Großaufgebot der Polizei! Am Donnerstagmorgen kam es bayernweit zu Durchsuchungen hinsichtlich der Bekämpfung von Hasskriminalität im Netz. Die Maßnahmen richteten sich gegen 33 Beschuldigte, darunter auch in Oberfranken. Die Polizei war in der Früh mit einem Großaufgebot im ganzen Freistaat im Einsatz. 15.11.2023 Fußgänger in der Dunkelheit besonders gefährdet: Vier Verletzte und eine Tote in Oberfranken! Am Montag kam es in Oberfranken zu vier Unfällen mit Fußgängern beim Überqueren der Straße. Trauriger Höhepunkt: Am letzten Donnerstag starb eine Seniorin auf der B22 bei Burgebrach (Landkreis Bamberg). Das Polizeipräsidium Oberfranken animiert vor allem Autofahrer in der dunklen Jahreszeit zur Vorsicht.