Kranke Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen nach aktueller Rechtslage spätestens am vierten Tag ihrer Erkrankung ein ärztliches Attest vorlegen. Der Arbeitgeber darf den Nachweis jedoch schon ab dem ersten Tag verlangen. Nun fordert Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztliche Bundesvereinigung, die Pflicht auf den vierten oder sogar fünften Tag zu verschieben. Dadurch sollen Arztpraxen entlastet werden. Doch ob das tatsächlich gelingt, ist umstritten.
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Debatte um Krankmeldungen: Spätere Attestpflicht umstritten - Kritik von Wirtschaft und Ärzten
Hausarzt Christian Fleischhauer aus Jena hält das für problematisch: Die aktuelle Regel motiviere Patientinnen und Patienten, rechtzeitig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch die Wirtschaft zeigt sich skeptisch: Ute Zacharias vom Verband der Wirtschaft Thüringens warnt vor Missbrauch und organisatorischer Mehrbelastung für Unternehmen. Der Deutsche Gewerkschaftsbund sieht die Verschiebung unbürokratisch, ob sie die Praxen tatsächlich entlastet, sei jedoch unklar. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken will die Diskussion nach der aktuellen Infektionssaison führen.
Programmtipp: Mehr über die Debatte um Krankmeldungen sehen Sie an diesem Donnerstag (16. Oktober) in Oberfranken Aktuell. Die Sendezeiten sind 18 Uhr im Kabel und 19 Uhr via SAT auf Franken Plus sowie online auf tvo.de im Livestream sowie in der Mediathek.
Hinweis: Es handelt sich um keine repräsentative Umfrage.