Im Prozess um die mutmaßlich getötete Katina K. vor dem Landgericht Bamberg wurde der Angeklagte Joseph Georg H. am Freitag (17. Oktober) zu zwölf Jahren Haft wegen Totschlags verurteilt.
Staatsanwaltschaft forderte 14 Jahre Haft
Die Staatsanwaltschaft hatte 14 Jahre und drei Monate wegen Mordes gefordert, da sie bei dem Angeklagten niedere Beweggründe sieht und auf die Vorstrafen des Angeklagten verweist. Den Ausführungen der Staatsanwaltschaft schloss sich die Nebenklage weitestgehend an, forderte jedoch eine lebenslange Freiheitsstrafe. Die Verteidigung des Angeklagten forderte Freispruch und wird angesichts des Urteils höchstwahrscheinlich in Revision gehen.
Katina K. lernte Beschuldigten in Nürnberger Saunaclub kennen
Bis heute fehlt vom Leichnam der Bulgarin Katina K. jede Spur. Laut der Staatsanwaltschaft hatte sie Joseph Georg H. im Jahr 2023 in einem Nürnberger Saunaclub kennengelernt, wo die Bulgarin als Prostituierte gearbeitet haben soll. In der Folge entwickelte sich eine Beziehung zwischen der damals 33-Jährigen und dem weitaus älteren Senior aus Eggolsheim im Landkreis Forchheim, die in der vor dem Landgericht dargelegten Version der Staatsanwaltschaft zum Verschwinden der Bulgarin Anfang August 2024 ein grausames Ende nahm.
Von der Leiche fehlt weiter jede Spur
Rund 30.000 Euro hatte Joseph Georg H. der Frau geschenkt, nachdem der Angeklagte ihr jedoch kein weiteres Geld geben wollte, beschloss die 33-Jährige ihn zu verlassen und nach Bulgarien zurückzukehren. Laut Anklageschrift soll der Beschuldigte Katina K. daraufhin aus Wut getötet haben. Obwohl die Leiche bislang nicht aufzufinden ist, geht die Staatsanwaltschaft Bamberg davon aus, dass die seit dem 1. August 2024 als vermisst geltende Frau einer Gewalttat zum Opfer fiel.