Das Traditionsunternehmen Faber-Castell plant einen größeren Stellenabbau, von dem unter anderem auch der Standort im oberfränkischen Geroldsgrün betroffen sein wird. Dies geht aus einer Mitteilung vom Dienstag (25. November) des Unternehmens hervor. Auch das Unternehmen REHAU plant aktuell die Entlassung zahlreicher Mitarbeiter.
Faber-Castell kündigt Neuausrichtung an
Offiziell angekündigt hatte das Unternehmen die Pläne des Vorstands für die Neuausrichtung der deutschen Werke zunächst auf einer Infoveranstaltung für die Belegschaft der Standorte Stein, Geroldsgrün und des Logistikzentrums am Nürnberger Hafen. Das Maßnahmenpaket basiert laut der Pressemitteilung auf der 2022 eingeführten globalen Unternehmensstrategie „ONE Faber-Castell“, die das Familienunternehmen mit Wachstumsinitiativen und Effizienzverbesserungen durch Synergieeffekte in der Gruppe zukunftsfähig aufstellen solle. Ziel sei es, in Deutschland durch die Konzentration auf innovative Produkte im hochwertigen Ausstattungs- und Qualitätssegment wettbewerbsfähig und damit profitabel zu bleiben.
Verlagerung nach Peru und Brasilien
„In Deutschland verfügt Faber-Castell über langjährige Expertise und exzellentes Fertigungs-Knowhow, insbesondere bei besonders hochwertigen Produkten. Genau diese Stärken will das Unternehmen ausbauen und sich auf die hochqualifizierte Fertigung fokussieren“, schreibt das Unternehmen. Parallel werde man in den Geschäftsfeldern „Schreiben + Zeichnen“ sowie „Cosmetics“ kleinere Fertigungslinien und solche mit geringer Auslastung vom Stammsitz Stein bei Nürnberg sowie vom Standort im oberfränkischen Geroldsgrün nach Brasilien und Peru verlagern.
Etwa 130 Arbeitsplätze könnten entfallen
„Die freigewordenen Flächen an den deutschen Standorten sollen für die Erweiterungen der High-End-Linien mit Alleinstellungsmerkmalen und Produktneuheiten genutzt werden. Auch die Technologie- und Innovationsführerschaft sollen Schwerpunkte des Kompetenzzentrums Deutschland werden“, heißt es weiter. Durch die Veränderungen in den Produktionsbereichen sowie in der Verwaltung könnten laut Faber-Castell nach aktuellen Berechnungen etwa 130 Arbeitsplätze wegfallen.
Unternehmen strebt „sozialverträgliche Lösungen“ an
Wie das Unternehmen betont, möchte es „sozialverträgliche Lösungen“ anstreben. Man befinde sich in „konstruktiven Gesprächen“ mit den Arbeitnehmervertretungen, um faire Lösungen für alle betroffenen Mitarbeitenden zu finden.
Wir sind uns der Bedeutung dieser Veränderungen bewusst und werden den Prozess sozialverträglich gestalten. Betriebsbedingte Kündigungen sollen bestmöglich vermieden und Maßnahmen wie Altersteilzeit-/Ruhestandsregelungen und natürliche Fluktuation genutzt werden. Unser Ziel ist es, die Neuausrichtung bis Ende des Geschäftsjahres 2026/27 vollendet zu haben.
(Stefan Leitz, Vorstandsvorsitzender Faber-Castell)