Bei einem schweren Unfall auf der Autobahn A73 bei Lautertal (Landkreis Coburg) verlor am Donnerstagabend (02. Juni) ein Motorradfahrer aus Thüringen seinen rechten Arm. Der 43-Jährige hatte kurz zuvor erst die Maschine in Coburg gekauft. Sein Freund, der hinter ihm im Auto unterwegs war, fuhr nach einem kurzen Stopp einfach weiter!
43-Jähriger zu schnell in Richtung Autobahn unterwegs
Gegen 20:40 Uhr wurden die Rettungskräfte über den Unfall informiert, der sich in dem von der Bundesstraße B4 abgehenden Auffahrast zur A73 in Richtung Suhl ereignete. Wie sich herausstelle, hatte der 43-Jährige zusammen mit einem Freund ein Motorrad in Coburg erworben und wollte dieses nun nach Hause überführen. Hierbei fuhr der Thüringer mit seiner Yamaha laut Polizeibericht aus Ortsunkenntnis mit völlig überhöhter Geschwindigkeit in Richtung der A73. Als er bei der Auffahrt zur Autobahn eine Rechtskurve bemerkte, bremste er stark ab und kam dabei zu Fall.
Biker reißt sich seinen Arm ab
Mitsamt dem Motorrad stieß der Biker in die Mittelschutzplanke. Hierbei riss er sich seinen rechten Arm vollständig ab und blieb an der Schutzplanke liegen. Das Motorrad wurde noch mehrere Meter weiter geschleudert und kam am rechten Fahrbahnrand zum Stillstand.
Unfallfahrer kommt in eine Spezialklinik
Mehrere Polizisten und Verkehrsteilnehmer leisteten dem Biker vor Ort Erste Hilfe. Nach der weiteren Erstversorgung an der Unfallstelle durch Rettungsdienst und Notarzt kam der Motorradfahrer mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik. Hier wurde versucht, den abgerissenen Arm zu retten.
Motorrad sichergestellt / Fahrer ohne Führerschein unterwegs
Spezialisten der Verkehrspolizeiinspektion Coburg führten zusammen mit Unterstützungskräften die Unfallaufnahme durch. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Coburg stellten die Beamten das Motorrad sicher und führten zu einem späteren Zeitpunkt eine Blutentnahme beim Unfallverursacher durch. Dieser stand laut Polizei zum Unfallzeitpunkt möglicherweise unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln. Außerdem besaß er seit längerer Zeit keinen Führerschein mehr.
Freund hilft seinem lebensgefährlich verletzten Freund nicht
Weitere Ermittlungen ergaben, dass auch sein Bekannter keinen Führerschein mehr besitzt. Der gleichaltrige Thüringer fuhr zum Unfallzeitpunkt mit seinem Pkw hinter dem Motorrad und hielt zunächst kurz an. Nach dem Eintreffen weiterer Verkehrsteilnehmer entfernte er sich dann aber aus Angst vor einer Polizeikontrolle in Richtung Thüringen, ohne seinem lebensgefährlich verletzten Freund Hilfe zu leisten.
Die Polizei hat Ermittlungen wegen diverser Straftaten gegen beide Personen aufgenommen. So geht es um den Vorwurf der Gefährdung des Straßenverkehrs, des Fahrens ohne Fahrerlaubnis und der unterlassenen Hilfeleistung.
Unfallstelle für rund zwei Stunden gesperrt
Die Unfallstelle war für die Dauer der Unfallaufnahme für rund zwei Stunden voll gesperrt. Der Gesamtschaden belief sich auf rund 5.000 Euro.