Nach den schweren Ausschreitungen einiger Fans der Selber Wölfe nach dem Heimspiel gegen Memmingen (30. November) wurden nun erste Konsequenzen gezogen. In einer gemeinsamen Pressemitteilung teilten das Polizeipräsidium Oberfranken und die Staatsanwaltschaft Hof mit, dass beim Heimspiel der Selber Wölfe gegen den Höchstadter EC (07. Dezember) verschiedene Maßnahmen durchgeführt wurden, die im Zusammenhang mit den schweren Ausschreitungen nach der Partie gegen Memmingen in der Vorwoche stehen. Der Einsatz am Sonntag verlief störungsfrei und war klar auf die Gewinnung weiterer Erkenntnisse für die laufenden Ermittlungen ausgerichtet.
Hintergrund: Angriffe nach dem Spiel gegen Memmingen
Nach dem Heimspiel gegen den ECDC Memmingen (7:2) war eine gewaltbereite Fangruppe der Selber Wölfe auf Gästefans losgegangen – unter anderem auf Frauen und Jugendliche. Zwei Polizeibeamte wurden dabei durch Schläge verletzt und mussten ärztlich behandelt werden.
Ermittlungen der Kripo Hof
Unter Leitung der Staatsanwaltschaft Hof führte die Kriminalpolizei umfangreiche Ermittlungen innerhalb der Fanszene wegen Landfriedensbruchs und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte. Drei Hauptverdächtige konnten identifiziert werden, sie müssen sich nun strafrechtlich verantworten.
Gegen die Männer, die einer bereits mehrfach negativ aufgefallenen Fangruppierung zugerechnet werden, wurden vom Deutschen Eishockey-Bund bundesweite Stadionverbote verhängt.
Kriminaldirektor Uwe Müller betonte: „Wir nutzen alle rechtlich möglichen Maßnahmen, um diesen im gedachten Schutz der Anonymität ausgeführten Vorfall bis ins Detail aufzuklären.“
Maßnahmen beim Spiel gegen Höchstadt
Am Sonntag nahm die Polizei nach dem Spiel (3:2 n.P.) gezielt Identitätsfeststellungen vor, sowohl bei möglichen Tatbeteiligten als auch bei Personen, die Hinweise zum Tatgeschehen geben können. Die Lagebewertung war aufgrund der Vorfälle angepasst worden, das Spiel selbst verlief ohne Zwischenfälle.
Im Bereich der „Hockey-Hütte“ wurden mehrere Personen kontrolliert. Ein Fan versuchte sich der polizeilichen Ansprache zu entziehen, ein weiterer verweigerte die Herausgabe seiner Ausweisdokumente und musste daraufhin durchsucht werden. Die eingesetzte Eigensicherung, das kurzfristige Fixieren am Zaun, entspricht der üblichen polizeilichen Praxis.
Polizei setzt auf klare Linie
Die Polizei Oberfranken betont, dass alle Maßnahmen ausschließlich der rechtsstaatlichen Aufklärung der schweren Straftaten der Vorwoche dienen. Ziel bleibt es, „friedlichen Fans einen sicheren Rahmen zu geben und Straftäter klar zur Verantwortung zu ziehen“.