Der Krankenstand in Stadt und Landkreis Bamberg ist 2013 leicht gestiegen. Die Ausfalltage aufgrund von Erkrankungen nahmen um 0,1 Prozent zu. Im gesamten Bundesland Bayern blieben sie hingegen konstant. Das ist das Ergebnis des DAK-Gesundheitsreports für Bayern.
Mit 3,9 Prozent hatte die Region einen deutlich höheren Krankenstand als der Landesdurchschnitt (3,4 Prozent). Damit waren an jedem Tag des Jahres von 1.000 DAK-versicherten Arbeitnehmern 39 krankgeschrieben. Der höchste Krankenstand in Bayern wurde mit 4,2 Prozent in den Landkreisen Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld verzeichnet, der niedrigste mit 2,7 Prozent in Starnberg.
Aspekte für sinkenden Krankenstand
„Der leicht gestiegene Krankenstand hat verschiedene Aspekte“, erklärte Rita Leicht von der DAK-Gesundheit die Ergebnisse. „Während Kurzzeit-Krankheiten wie Erkältungen für Arbeitgeber in der Regel leichter zu bewältigen sind, bedeuten längere Erkrankungen wie seelische Leiden meist größere Probleme.“ In Bayern sind die Fehltage durch psychische Erkrankungen seit dem Jahr 2000 um 68 Prozent gestiegen.
Eltern und Kinderlose haben gleiche Stressbelastung im Job
Obwohl viele Männer und Frauen ab 25 Jahren wegen Mehrfachbelastung unter Druck stehen, wirkte sich das kaum bei den Krankschreibungen aus. Sie fielen im Job seltener aus als jüngere Kollegen und waren kürzer entschuldigt als Ältere. Im Vergleich zu den über 40-Jährigen hatten sie 40 Prozent weniger Ausfalltage. Weiteres wichtiges Studienergebnis: Erwerbstätige Eltern litten nicht mehr unter chronischem Stress als Berufstätige ohne Kinder.
Mütter sehen Karrierenachteil durch Kinder
Laut DAK-Studie machen viele Mütter und Väter im Spagat zwischen Job und Kindern Abstriche bei sich selbst. Berufstätige Eltern in Bayern treiben seltener regelmäßigen Sport und schlafen weniger als Kinderlose. Weit mehr als die Hälfte der Befragten gab an, nicht genug Zeit für sich selbst zu haben. Außerdem fürchtet fast jede zweite Mutter Karrierenachteile durch ihre Kinder. Bei den Vätern gibt dies nur jeder Fünfte an.
Betriebe haben Nachholbedarf
„In Sachen Familienfreundlichkeit haben viele Arbeitgeber in Bayern noch Nachholbedarf“, betonte Rita Leicht auf der DAK-Pressekonferenz. Sehr oft lägen Wunsch und Wirklichkeit auseinander. Laut Studie glauben fast sechs von zehn erwerbstätigen Eltern, Gleitzeit würde ihren Alltag erleichtern. Aber nur 45 Prozent können solche Angebote nutzen. Deutliche Defizite gibt es auch bei Betriebskindergärten und –krippen. Ferner wünschen sich 68 Prozent der Mütter und Väter, dass ihre Chefs und Kollegen bei der Terminplanung mehr Rücksicht nehmen.
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