Rund ein halbes Jahr nach dem Tod einer Mitarbeiterin des THW in Coburg hat die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen abgeschlossen und Anklage gegen den 37-jährigen Tatverdächtigen wegen Mordes erhoben. In ihrer offiziellen Erklärung berichtete die Coburger Staatsanwaltschaft am Mittwoch (11. Juni) von den grausamen Details der Bluttat. Der Fall soll nun in der 1. Großen Strafkammer als Schwurgericht des Landgerichts Coburg verhandelt werden.
Coburger THW-Mitarbeiterin ermordet - Staatsanwaltschaft erhebt Anklage
"Dem Angeschuldigten wird nach den durchgeführten Ermittlungen zur Last gelegt, einen anderen Menschen zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, heimtückisch und, um eine andere Straftat zu ermöglichen, getötet zu haben", heißt es in der Erklärung. Der Angeschuldigte und das spätere Opfer hätten sich über die gemeinsame Tätigkeit beim Technischen Hilfswerk (THW) gekannt und dort angefreundet. Da die Frau seine Annäherungsversuche stets abgelehnt und der Angeschuldigte sich durch Äußerungen zu seiner Person herabgesetzt gefühlt habe, soll er laut der Staatsanwaltschaft bereits in den Tagen vor der Tat am Abend des 30. November 2024 geplant haben, die 40-Jährige zu töten.
Beschuldigter soll 40-Jährige mit Kabel erdrosselt haben
Am besagten Abend habe der Angeschuldigte die 40-Jährige schließlich in seine Wohnung in Coburg gelockt und die ahnungslose Frau dort noch im Flur mit einem zuvor zurechtgelegten Kabel von hinten zu Tode gewürgt. Anschließend soll der Angeschuldigte die Getötete ins Schlafzimmer gebracht und sich auf dem Ehebett an der Leiche sexuell vergangen haben. Nach der Tat habe er die Leiche zunächst in einem Abstellraum der Wohnung versteckt und sie dann am Montag, dem 02. Dezember 2024, in einem Lagercontainer seines Arbeitgebers abgelegt haben.
Gutachten erklärt Angeklagten für voll schuldfähig
Nach dem Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen sei der Angeschuldigte voll schuldfähig. Die Strafkammer hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht dem Angeschuldigten eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Getötete Frau forschte an der FH Coburg
Der grausame Mord an Eva-Maria H., die bis zu ihrem Tod als Forscherin an der FH Coburg arbeitete, hatte im vergangenen Herbst über die Grenzen Coburgs hinaus für Erschütterung gesorgt. Der Tatverdächtige Alexander G. hatte sich nach dem Fund der Leiche selbst der Polizei gestellt.