Bei einer großangelegten Razzia in mehreren Bundesländern wurden am heutigen Donnerstagmorgen (07. August) drei Männer festgenommen. Ihnen wird vorgeworfen Mitglieder der mutmaßlichen Reichsbürgergruppierung rund um Prinz Reuß zu sein. Rund 300 Polizeikräfte waren am Morgen an den Durchsuchungen beteiligt. Diese fanden unter anderem auch im Landkreis Forchheim statt.
Acht Durchsuchungen in Bayern, Sachsen und Thüringen
Insgesamt wurden ab 06:00 Uhr acht Durchsuchungen in Bayern (4), Sachsen (3) und Thüringen (1) durchgeführt. Sieben der Durchsuchungen fanden bei Objekten der Beschuldigten, eine bei Dritten bzw. Zeugen statt. In Bayern wurde in den Landkreisen Forchheim und Nürnberger Land durchsucht. Bei den Beschuldigten handelt es sich um fünf Männer und eine Frau im Alter von 40 bis 61 Jahren.
Drei Männer in Haft
Gegen drei männliche Beschuldigte wurden bereits vorab Haftbefehle erwirkt. Diese und ebenfalls gerichtlich angeordnete Durchsuchungsbeschlüsse konnten am heutigen Donnerstag vollzogen werden. Bei fast allen Durchsuchungsobjekten kamen Spezialeinsatzkräfte der jeweiligen Bundesländer zum Einsatz.
Mitglieder einer mutmaßlichen Terrorgruppe
Die Staatsschutzabteilung des Bayerischen Landeskriminalamtes führt die Ermittlungen gegen die sechs Personen. Ihnen wird vorgeworfen Mitglieder oder Unterstützer einer terroristischen Vereinigung zu sein. Sie sollen es sich zum Ziel gesetzt zu haben, die bestehende staatliche Ordnung gewaltsam zu beseitigen und durch eine eigene, bereits in Grundzügen ausgearbeitete Staatsform zu ersetzen. Sie sollen den mutmaßlichen Reichsbürgern rund um Heinrich XIII. Prinz Reuß angehören. Führende Mitglieder dieser Gruppe wurden bereits am 07. Dezember 2022 in ganz Deutschland festgenommen.
Angriff auf Bundestag soll geplant gewesen sein
Den Beschuldigten stehen außerdem im Verdacht, gemeinsam mit zentralen Mitgliedern dieser mutmaßlichen Reichsbürgergruppierung, im April 2022 auf einer ehemaligen Standortschießanlage der Bundeswehr nahe Bayreuth an einem Schießtraining mit Kurz- und Langwaffen teilgenommen zu haben. Nach den vorliegenden Erkenntnissen dienten diese Schießübungen der Vorbereitung eines möglichen Angriffes auf den Deutschen Bundestag.
Beweismittel sichergestellt
Bei den Durchsuchungen am Morgen wurden neben Gegenständen, die dem Waffengesetz unterliegen, insbesondere Datenträger sichergestellt, die nun auf be- oder entlastende Beweismittel ausgewertet werden. Unterstützt wurden die bayerischen Ermittler durch Kräfte der Bayerischen Bereitschaftspolizei, des Polizeipräsidiums Oberfranken und Ermittlern aus Thüringen und Sachsen. Insgesamt waren rund 300 Polizeibeamte im Einsatz.