Di, 09.02.2021 , 14:24 Uhr

Kulmbach: Fledermäuse nutzen Plassenburg als Winterquartier

Bereits elf verschiedene Arten in der historischen Anlage entdeckt

Naturinteressierte und Abendspaziergänger haben sicher schon mal Fledermäuse unter den Lichtkegeln der Straßenlaternen vorbeihuschen sehen. Nur die Wenigsten wissen aber wohl etwas Genaueres über diese spannenden Akrobaten der Lüfte, die mit ihren Ohren “sehen”, mit ihren “Händen“ fliegen und sich zum Schlafen gerne mal Kopfüber hängen lassen.

Elf Arten bereits auf der Plassenburg gesichtet

In Bayern sind 25 Arten vertreten und mindestens elf davon sind in den Winterquartieren auf der Plassenburg über der Stadt Kulmbach bereits nachgewiesen worden. Alle heimischen Fledermausarten sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz geschützt. Die historischen Festungsanlagen der Kulmbacher Plassenburg und der Kronacher Festung Rosenberg sind wegen ihrer bedeutenden Fledermaus-Winterquartiere als Fauna-Flora-Habitat-Gebiet (FFH) geschützt. Somit sind sie eines von über 650 FFH-Gebieten in Bayern und Bestandteil von NATURA 2000, einem ökologischen Netz von Schutzgebieten der Europäischen Union.

Fledermäuse halten Winterschlaf

„Bis Oktober und November haben sich die Fledermäuse ihren Winterspeck angefressen. Von diesen Reserven zehren die Tiere während des bis zu sechs Monate dauernden Winterschlafes“, erklärt Jennifer Kilic, Mitarbeiterin der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Kulmbach. „Da sich unsere Fledermäuse selbst keine Quartiere anlegen, sind sie auf die Nutzung schon vorhandener geeigneter Strukturen angewiesen“, so Kilic weiter. Daher brauchen sie im Winter einen frostfreien, wenig zugigen und ruhigen Platz mit relativ hoher Luftfeuchtigkeit, um die kalte Jahreszeit im Winterschlaf überstehen zu können. Einige Arten, wie das Große Mausohr, hängen oft frei an der Decke. Andere verstecken sich in Spalten und kleinen Nischen, wie es die Mopsfledermaus gerne tut.

Regelmäßige Kontrolle der Bestände

Die Bestände in den Winterquartieren werden jährlich durch die Koordinationsstelle für Fledermausschutz in Nordbayern, gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV), Kreisgruppe Kulmbach, und der unteren Naturschutzbehörde des Landratsamtes Kulmbach kontrolliert. Bei der Kontrolle am 5. Februar 2021 konnten wieder zahlreiche Exemplare festgestellt werden. Burkard Pfeiffer von der Fledermauskoordinationsstelle berichtet, dass neben vielen Großen Mausohren, Mopsfledermäusen und Zwergfledermäusen auch eine Fransenfledermaus und eine Breitflügelfledermaus dabei waren.

Überwintern auch in Bier- und Eiskellern möglich

„Fledermäuse finden nicht nur auf der Plassenburg geeignete Winterquartiere, auch alte Bier- oder Eiskeller oder tiefe Keller unter Wohnhäusern werden gerne genutzt.“, erklärt Erich Schiffelholz, Fledermausberater und Vorsitzender der Kreisgruppe Kulmbach des Landesbund für Vogelschutz. Die Untere Naturschutzbehörde freut sich immer über Hinweise auf weitere Vorkommen aus der Bevölkerung und berät gerne, wie sich eine gemeinsame Nutzung durch Mensch und Fledermaus gut vereinbaren lässt. Wer bei sich Fledermäuse zum Beispiel im Keller feststellt und vielleicht noch ein bisschen mehr für die kleinen Insektenfresser tun möchte, kann sich unter 09221/707-402 informieren.

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