Vor dem Landgericht Coburg begann am Mittwoch (3. September) der Prozess wegen Mordes gegen Alexander G., der im November 2024 die 40-jährige Eva H. getötet haben soll. Für den Prozess sind noch vier weitere Verhandlungstage angesetzt. Ein Urteil soll bereits am 19. September fallen.
Opfer mit Kabel erdrosselt
"Dem Angeschuldigten wird nach den durchgeführten Ermittlungen zur Last gelegt, einen anderen Menschen zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, heimtückisch und, um eine andere Straftat zu ermöglichen, getötet zu haben", hieß es in der Anklageerhebung vom 11. Juni 2025. Der Angeschuldigte und das spätere Opfer hätten sich über die gemeinsame Tätigkeit beim Technischen Hilfswerk (THW) gekannt und dort angefreundet. Da die Frau seine Annäherungsversuche stets abgelehnt und der Angeschuldigte sich durch Äußerungen zu seiner Person herabgesetzt gefühlt habe, soll er laut der Staatsanwaltschaft bereits in den Tagen vor der Tat am Abend des 30. November 2024 geplant haben, die 40-Jährige zu töten. Der Angeschuldigte soll die 40-Jährige in seine Wohnung in Coburg gelockt und die ahnungslose Frau dort noch im Flur mit einem zuvor zurechtgelegten Kabel von hinten zu Tode gewürgt haben. Anschließend soll der Angeschuldigte die Getötete ins Schlafzimmer gebracht und sich auf dem Ehebett an der Leiche sexuell vergangen haben. Nach der Tat habe er die Leiche zunächst in einem Abstellraum der Wohnung versteckt und sie dann am Montag, dem 02. Dezember 2024, in einem Lagercontainer seines Arbeitgebers abgelegt haben.
Gutachten erklärt Angeklagten für voll schuldfähig
Nach dem Gutachten eines psychiatrischen Sachverständigen sei der Angeschuldigte voll schuldfähig. Die Strafkammer hat nun über die Eröffnung des Hauptverfahrens zu entscheiden. Im Falle einer Verurteilung wegen Mordes droht dem Angeschuldigten eine lebenslange Freiheitsstrafe.
Getötete Frau forschte an der FH Coburg
Der grausame Mord an Eva-Maria H., die bis zu ihrem Tod als Forscherin an der FH Coburg arbeitete, hatte im vergangenen Herbst über die Grenzen Coburgs hinaus für Erschütterung gesorgt. Der Tatverdächtige Alexander G. hatte sich nach dem Fund der Leiche selbst der Polizei gestellt.